Hamburg. Zwei Wochen vor dem Start der Leichtathletik-WM im südkoreanischen Daegu sind zwei namhafte Sprinter positiv auf verbotene Substanzen getestet worden. Jamaikas Staffelweltmeister Steve Mullings wurde die Einnahme einer Dopingmittel verschleiernden Substanz nachgewiesen. Der frühere US-Meister Mike Rodgers wurde positiv auf ein Stimulanzium getestet. Beide bestreiten die vorsätzliche Einnahme verbotener Mittel.

Ungeachtet dieser Vorfälle wird der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) heute sein Aufgebot für die Titelkämpfe nominieren, das laut DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen "mehr als 70 Athleten" umfassen wird. Darunter sind auch drei Hamburger, wobei die Nominierung von 3000-m-Hindernisläuferin Jana Sussmann überraschend kommt. Die 20-Jährige von der LG Nordheide hat die A-Norm (9:43,00 Minuten) nicht geschafft, darf aufgrund ihres Alters jedoch dank der einmal erfüllten B-Norm mitfahren, um Erfahrung zu sammeln. Sie fliegt mit einem Teil des Teams am Donnerstag auf die Insel Jeju, wo ein Akklimatisierungs-Trainingscamp geplant ist.

Diskuswerfer Markus Münch (25, LG Wedel-Pinneberg) erzielte am Sonnabend beim Werfertag während des Trainingslagers in Kienbaum bei Berlin mit 62,32 Metern eine solide Leistung. "Ich habe in den vergangenen Wochen viel an meiner Technik gefeilt, die Weite ist deshalb in Ordnung", sagte Münch, der sich in diesem Jahr auf 66,87 Meter verbessert und die A-Norm (65,00) geschafft hatte. Die deutschen Werfer fliegen am Sonntag nach Jeju.

HSV-Weitspringer Sebastian Bayer, 25, fehlen weiter ein paar Trainingseinheiten zur Bestform. Nur einmal in der Freiluftsaison hatte der Hallen-Europameister die Acht-Meter-Marke übertroffen, beim letzten Versuch der deutschen Meisterschaften in Kassel Ende Juli mit 8,17 Metern. Das reichte für den Titel und die WM-Fahrkarte, obwohl die A-Norm bei 8,20 lag. Will er in Daegu um Medaillen springen, muss er in der Nähe seiner zwei Jahre alten Bestweite von 8,49 Metern landen.