Vor einigen Monaten schon hatte Jana Sussmann die TV-Liveübertragungen von der in knapp zwei Wochen beginnenden Leichtathletik-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Daegu in ihrem Kalender notiert. "Ich habe mich darauf gefreut, vorm Fernseher mitzufiebern", sagt die 20-Jährige.

Doch gemütliche Stunden auf dem Sofa daheim in Winsen an der Luhe wird es für die Athletin von der LG Nordheide nicht geben. Bundestrainer Werner Klein wird die Hindernisläuferin heute offiziell für die Titelkämpfe nominieren, am Donnerstag reist Jana Sussmann mit dem deutschen Team nach Asien.

"Das ist das Sahnehäubchen auf eine unglaubliche Saison", sagt die Frau mit den blonden Haaren, die bei der Haspa zur Bankkauffrau ausgebildet wird. Erst 2010 war sie von der 1500-Meter-Distanz auf die doppelt so lange Hindernisstrecke gewechselt, in diesem Jahr hat sie ihre Bestzeit um fast eine halbe Minute gesteigert. Die erste Belohnung dafür war ihre Berufung zur Team-EM in Stockholm. Für die 1,66 Meter große Athletin eine doppelte Belohnung - Schweden ist ihr Lieblingsland. Auf die Erfahrungen in Südkorea freut sie sich ebenso sehr. "Mich mit der Weltelite zu messen ist ein Traum. Mein Ziel ist eine persönliche Bestzeit!" Das Erreichen des Endlaufs wäre eine Sensation. Aber Jana Sussmann hat in dieser Saison schon des Öfteren zu überraschen gewusst.