Er gilt als der “junge Wilde“ in seiner Sportart. Der 17-Jährige Surfer ist schon jetzt Weltranglistenerster – und hat Wurzeln in Hamburg.

Hamburg. Philip Köster, 17 Jahre, Leistungssport Surfen. Er ist der neue deutsche Star seiner Sportart. Nun steht das "Wunderkind", wie ihn einige Kenner der Surferszene nennen, vor dem ganz großen Durchbruch. Am vergangenen Wochenende kürte Köster seine Leistungen mit dem Weltcup-Sieg in Pozo vor Gran Canaria.

Mit diesem Erfolg ist der Deutsche dem Weltmeistertitel ein ganzes Stück näher gekommen. Er wäre nach Surf-Ikone Robby Naish, der bereits mit 13 Jahren Weltmeister wurde, der zweitjüngste Titelträger der Geschichte. Köster lebt das Surfen zu jeder Tages - und Nachtzeit. "Ich bin einfach nur ein Sportler, der seinen Sport liebt. Surfen bedeutet für mich die ganz große Freiheit auf dem Wasser", gibt der 17-Jährige ehrlich zu.

Nach dem Realschulabschluss beendete Philip Köster seine schulische Laufbahn und widmete sich voll und ganz dem Surfsport. Die Möglichkeiten hatte der "Junge Wilde" allemal. Er wuchs in Vargas auf Gran Canaria auf und seine Eltern, die von Hamburg nach Spanien zogen und dort zunächst eine Surfschule leiteten, unterstützten ihn in allen Lebenslagen.

Köster selbst kennt Deutschland nicht besonders gut. Ab und zu war er zu Besuch in Hamburg und ist von der Stadt angetan. "Ich habe mal fast einen Monat in Hamburg verbracht und mich dort sehr wohl gefühlt", so der Youngster.

Doch Köster denkt nicht nur ans Surfen. Auch andere Sportarten gefallen dem 17-Jährigen. Schwimmen und Mountainbiking begeistern den Deutschen ebenso, wie seine große Leidenschaft. "Nur Laufen mag ich nicht", gesteht er.

Als Wellenreiter springt er teilweise bis zu 15 Meter hoch in den Himmel. Mit acht Jahren startete Köster seine Karriere in seinem Heimatland. Heutzutage weiß er mit perfekten Wellenritten und spektakulären Sprüngen zu überzeugen. Druck verspürt Köster nicht, nur Ansporn. "Ich habe schon mit sechs Jahren als Schwimmer an Meisterschaften teilgenommen. Ich bin ein Wettkampftyp", zeigt sich das Nachwuchstalent kämpferisch.

In den drei ausstehenden Weltcup-Regatten geht Philip Köster als Weltranglisten-Erster ins Rennen. Die Saison endet Ende im September ausgerechnet vor Sylt. Dort möchte sich Köster am liebsten seinen ersten WM-Titel holen und in die Fußstapfen von Robby Nash treten. (dpa/abendblatt.de)