Wetter verhindert Plus in der Bilanz - 2,9 Millionen Euro verwettet

Hamburg. Das schauerliche Wetter stand im Einklang mit dem sorgenvollen Gesicht des Schatzmeisters: Zwar wurden bessere Zahlen als im Vorjahr verbucht, doch machten die zum Finale schlechten Witterungsverhältnisse einen Strich durch die Rechnung, ein leichtes Plus erwirtschaften zu können. Insgesamt wurden am Totalisator während der sechstägigen Derbywoche 2 931 652 Euro gegenüber 3 442 995 Euro 2010 verwettet. Das entspricht einem Minus von 14,8 Prozent - allerdings bei einem Veranstaltungstag weniger. Pro Rennen wurden 47 285 Euro umgesetzt, 2010 waren es 47 164 Euro. Im Derby selbst wurden 417 704 Euro investiert, insgesamt waren es am Sonntag 1 104 163 Euro.

"Nach vier Tagen hatten wir ein Umsatzplus von zehn Prozent", bilanzierte Schatzmeister Hans Ludolf Matthiessen, "dann hat uns der Regen das Geschäft verdorben." Präzise Zahlen liegen erst Ende dieses Monats vor. Auf jeden Fall, so Matthiessen, habe sich die vorsichtige Kalkulation mit einem Etat von 3,2 Millionen Euro bezahlt gemacht: "Dritten gegenüber sind wir schuldenfrei."

Privaten Gönnern in den eigenen Reihen nicht. Die Deckungslücke aus dem letzten Jahr in Höhe von rund 300 000 Euro war durch private Bürgschaften der Vorstandsmitglieder wettgemacht worden. Da aus städtischen Kassen 2011 nur noch 200 000 Euro und nicht mehr das Doppelte wie in vergangenen Zeiten flossen, musste erheblich gespart werden. Im kommenden Jahr, das ist so gut wie sicher, wird es diese Zuwendungen nicht mehr geben.

Zwar stehen finanzielle Details erst Ende dieses Monats fest, doch sind die Eckpfeiler bekannt. Durch Sponsoren kam 2011 rund eine Million Euro zusammen, ebenso viel durch Eintrittsgelder sowie Einsätze der Pferdebesitzer. Von der kalkulierten Basismarke des Umsatzes von 3,2 Millionen Euro verbleiben dem HRC etwa 800 000 Euro. Nun sind es etwas weniger geworden. Umso wichtiger sind die fixen Erlöse aus der Gastronomie plus außerordentliche Einnahmen. Zur Stabilisierung des Derbymeetings leistete die Besitzervereinigung einen Beitrag im höheren fünfstelligen Bereich, und durch Provisionszahlungen des französischen Wettanbieters PMU kommen rund 150 000 Euro hinzu. Das Unternehmen übertrug aus Hamburg 19 Rennen und zahlt drei Prozent für die im Nachbarland getätigten Einsätze.

"Alles in allem sind wir zufrieden", bilanzierte Renn-Club-Präsident Eugen-Andreas Wahler. Es sei richtig gewesen, nicht am sportlichen Programm zu sparen. Das Ziel für die Woche rund um das 143. Derby am 1. Juli 2012 ist klar: "Dann wollen wir unseren Gästen wieder sieben Veranstaltungstage bieten." Bis dahin, so hofft Wahler, könnte der Senat das Thema Doppelrennbahn angeschoben haben. Nach dem ersten Kontakt mit Bürgermeister Olaf Scholz gestern sollen die Gespräche mit der Regierung intensiviert werden.