Der Torschützenkönig der Bundesliga ersetzt in Österreich den WM-Torschützenkönig von 2006. Sami Khedira plagt eine Muskelverletzung.

Wien. Der Einsatz von Sami Khedira in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Wien gegen Österreich (20.30 Uhr/ARD) ist nach wie vor fraglich. „Bei Khedira müssen wir das Abschlusstraining abwarten, bei dem er sich einem Härtetest unterziehen muss. Anschließend werde ich mich mit unseren Ärzten unterhalten und dann eine Entscheidung treffen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw nach der Ankunft des WM-Dritten am Donnerstagmittag in Wien, wo am Abend das Abschlusstraining auf dem Programm stand.

Der 51-Jährige betonte aber auch: „Sami spielt nur, wenn er hundertprozentig fit ist. Wir gehen überhaupt kein Risiko ein.“ Der Mittelfeldspieler von Real Madrid war wegen einer Muskelverletzung wochenlang ausgefallen. Lukas Podolski, der zuletzt wegen leichter Knöchelprobleme kürzertreten musste, ist nach Angaben von Löw einsatzfähig.

Sollte Khedira rechtzeitig werden, wird er im Ernst-Happel-Stadion wohl zusammen mit Toni Kroos von Bayern München auf der Doppel-Sechs spielen. Fällt Khedira aus, wäre der Leverkusener Simon Rolfes erste Wahl, nachdem in dem Stuttgarter Christian Träsch ein weiterer Spieler verletzungsbedingt passen musste. Als einzige Spitze agiert Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez, der den verletzten Miroslav Klose ersetzt.

Die Viererabwehrkette vor dem neuen Bayern-Torwart Manuel Neuer bilden wie beim Länderspiel gegen Uruguay am Sonntag (2:1) Kapitän Philipp Lahm, Arne Friedrich, Mats Hummels und Marcel Schmelzer. Im offensiven Mittelfeld wird Löw wie schon bei der WM 2010 in Südafrika Thomas Müller, Mesut Özil und Lukas Podolski aufbieten. Der 87-malige Nationalspieler Podolski dürfte angesichts seiner größeren Erfahrung den Vorzug vor Andre Schürrle erhalten, der gegen Uruguay auf sich aufmerksam gemacht hatte. Verzichten muss die DFB-Auswahl gegen die Österreicher neben Klose auf den angeschlagenen Bastian Schweinsteiger, Sven Bender und Marco Reus.

Löw stehen nach den Ausfällen der vergangenen Tage noch 16 Feldspieler und drei Torhüter zur Verfügung. Laut UEFA-Statuten dürfen bei einem EM-Qualifikationsspiel 18 Akteure auf dem offiziellen Mannschaftsbogen stehen. Die deutsche Elf bleibt bis Montagvormittag in Wien, von wo aus sie zum EM-Qualifikationsspiel nach Aserbaidschan fliegt. Das letzte Länderspiel der Saison gegen das Team des früheren Bundestrainers Berti Vogts findet am Dienstag (19.00 Uhr MESZ/ARD) statt.

Zuvor steht aber das Duell gegen Erzrivale Österreich auf dem Programm. Austria-Coach Didi Constantini wird wohl auf vier Spieler aus der deutschen Bundesliga zurückgreifen. So stehen Emanuel Pogatetz von Hannover 96, Christian Fuchs (FSV Mainz 05), David Alaba (1899 Hoffenheim) und Martin Harnik vom VfB Stuttgart in der Startelf. Bremens Marko Arnautovic gehört aus disziplinarischen Gründen nicht dem ÖFB-Kader an.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen

Österreich: Gratzei/Sturm Graz (29 Jahre/5 Länderspiele) - Klein/Austria Wien (24/6), Scharner/West Bromwich Albion (31/34), Pogatetz/Hannover 96 (28/42), Fuchs/FSV Mainz 05 (25/39) - Ekrem Dag/Besiktas Istanbul (30/5), Baumgartlinger/Austria Wien (23/11), Junuzovic/Austria Wien (23/11), Alaba/1899 Hoffenheim (18/8) - Harnik/VfB Stuttgart (23/22), Janko/Twente Enschede (27/19). - Trainer: Constantini

Deutschland: 1 Neuer/Schalke 04 (25 Jahre/17 Länderspiele) - 16 Lahm/Bayern München (27/77), 3 Friedrich/VfL Wolfsburg (32/81), 5 Hummels/Borussia Dortmund (22/5), 2 Schmelzer/Borussia Dortmund (23/3) - 6 Khedira/Real Madrid (24/19), 18 Kroos/Bayern München (21/16) - 13 Müller/Bayern München (21/16), 8 Özil/Real Madrid (22/24), 10 Podolski/1. FC Köln (25/87) - 23 Gomez/Bayern München (25/44). - Trainer: Löw

Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz)