Der Klipper THC spielt im Viertelfinale gegen den Berliner HC, der HTHC gegen den Abstieg. In Hamburg steht zudem ein Derby auf dem Programm.

Hamburg. Lisa Parada ist seit Anfang dieses Jahres als Physiotherapeutin bei den Fußballprofis des HSV engagiert. Am Tag nach deren Spielen hat die 27-Jährige beide Hände voll zu tun, und so war es gestern nicht abzusehen, ob sie es schaffen würde, am so wichtigen letzten Hauptrundenspiel der Bundesliga-Hockeydamen des Clubs an der Alster teilzunehmen. Ihr Trainer Jens George hatte jedoch das richtige Näschen bewiesen und seine Torjägerin auf den Spielberichtsbogen geschrieben.

Wie gut er daran tat, zeigte sich 15 Minuten vor dem Abpfiff des Duells mit Rot-Weiß Köln. Unmittelbar nach ihrer Einwechslung erzielte Parada mit einer Strafecke den 3:2-Siegtreffer, der dafür sorgte, dass es im Viertelfinale zu einem Hamburger Stadtderby kommt. Weil sich Alster durch den Sieg noch Platz sieben sicherte, wartet in der Play-off-Serie, die im Modus "Best of three" (zwei Siege notwendig) gespielt wird, nun der Tabellenzweite Uhlenhorster HC, der die Hauptrunde mit einem 1:1 gegen Köln und einem 4:1 über Rüsselsheim abschloss. Alster hat im ersten Spiel Heimrecht und will die Partie am 30. April austragen.

"Da haben wir ja gerade noch den Hintern über die Latte gekriegt", kommentierte George in der ihm üblichen süffisanten Art. Wie wichtig die Siege gegen Köln und am Vortag beim 2:0 gegen Rüsselsheim waren, zeigte ein Blick auf die Konkurrenz. Schwarz-Weiß Neuss gewann am Sonntag in Mannheim mit 3:2 und wäre im Falle eines Unentschiedens in Hamburg an Alster vorbeigezogen. "Letztlich haben wir uns die Play-off-Teilnahme aber verdient, denn nach der Winterpause haben wir zehn Punkte aus vier Spielen geholt", sagte George.

Eine weitere positive Überraschung schaffte der Klipper THC, der sich mit einem 3:0 in Lichterfelde und einem 1:0 bei Titelverteidiger Berliner HC noch den dritten Platz sicherte. Im Viertelfinale wartet nun erneut der BHC, Klipper muss am Wochenende 30. April/1. Mai zunächst in Berlin antreten. Besondere Erkenntnisse konnte Trainer Peter Krueger aus dem 1:0-Erfolg in der Hauptstadt nicht gewinnen. "Wir sind erst einmal froh, dass wir in den Play-offs stehen. Das werden wir sacken lassen und uns danach wieder mit dem BHC beschäftigen", sagte er.

Sacken lassen müssen auch die Damen des Harvestehuder THC das Wochenendgeschehen, ein 1:2 beim BHC und ein 2:2 in Lichterfelde. Da der Gang in die Abstiegsrunde kaum noch zu verhindern gewesen war, blickt Trainer Stephan Platz positiv auf die anstehenden Aufgaben. "Wir haben gesehen, dass wir mithalten können. Wenn unsere Leistungsträgerinnen Rike Sager, Nora Just und Alina Fischer zurückkehren, haben wir alle Chancen, den Abstieg zu verhindern", sagte er. Die Abstiegsrunde beginnt am 30. April mit vier Teams im Modus "Jeder gegen jeden", zwei Mannschaften steigen ab.

In der Herren-Bundesliga steht am 30. April der letzte Hauptrundenspieltag an, aus Hamburger Sicht ist die Messe jedoch gelesen, da alle drei Teams die Play-off-Qualifikation bereits sicher haben. Erleichterung herrschte bei Vizemeister Uhlenhorster HC dennoch, denn der 8:4-Heimsieg über Titelverteidiger und Dauerrivale Rot-Weiß Köln war genau der richtige Schritt, um sich auf das am Ostersonnabend anstehende Saison-Highlight einzustimmen.

Im Achtelfinale der Euro Hockey League (EHL) treffen die Uhlen in den Niederlanden auf den gastgebenden HC Bloemendaal. "So ein Erfolg ist für den Kopf sehr wichtig", sagte Torjäger Florian Fuchs, der gegen Köln ebenso wie Eckenspezialist Patrick Breitenstein dreimal traf. Die weiteren beiden Tore erzielte Philip Witte. Am 30. April kann sich der UHC mit einem Sieg beim Harvestehuder THC (spielte 4:4 in Nürnberg) die Stadtmeisterschaft sichern. Der Club an der Alster, der in Mannheim 2:3 verlor, trifft zum Abschluss auf den Rüsselsheimer RK.