Rosberg verpasst als Fünfter möglichen Podestplatz, Schumacher wird Achter

Shanghai. Der Mercedes-Silberpfeil war in China schneller, als seine Ingenieure erwartet hatten. Weil Nico Rosberg mit guten Rundenzeiten in Shanghai an der Spitze mitmischte, waren die Verbrauchsberechnungen des Teams nur noch Makulatur. Rosberg, der das Rennen als Trainingsvierter zweimal für insgesamt 15 Runden anführte, erhielt in der Schlussphase des Grand Prix den für einen Rennfahrer wohl unbeliebtesten Befehl: "Save fuel!" Sprit sparen, also langsamer fahren. Das Team hatte den Silberpfeil nach den Erkenntnissen der Testfahrten berechnet. Seither aber ist der Mercedes MGP W02 deutlich schneller geworden. "Wer schneller fährt", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, "verbraucht mehr Benzin." Pikante Panne: Ein Rennwagen wurde gebremst, weil er zu schnell war. Mercedes als Opfer des eigenen Aufwärtstrends?

Rosbergs Frust war verständlich. "Ich bin total enttäuscht", sagte er. "Ein Platz auf dem Podium wäre möglich gewesen." Der fünfte Platz und ein deutlicher Punktsieg gegen seinen Teampartner Michael Schumacher waren für ihn kein Trost.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte das Rennen neben seinem Sportchef Haug in der Mercedes-Box verfolgt. "Unsere Autos waren wettbewerbsfähig, und ohne den Kraftstoffmangel wären hier sehr gute Ergebnisse möglich gewesen", sagte Zetsche. "Wir haben das Vertrauen in unser Team. Wir sind sicher, dass wir dahin kommen werden, wo wir hingehören - an die Spitze."

In der Tat haben sich die Silberpfeile wieder in der Spitzengruppe etabliert. "Eine super Leistung von Nico, von Michael und dem ganzen Team", sagte Norbert Haug. Schumacher vergab ein besseres Ergebnis schon im Training, als der verstellbare Heckflügel hakte. Der Altmeister ging nur von Startplatz 14 ins Rennen.