Nach der Niederlage von Leverkusen hat Dortmund nun acht Punkte Vorsprung auf den zweiten Platz. Die Meisterschaft ist fast entschieden.

Dortmund. Die Fans auf der legendären Dortmunder Südtribüne stimmten „Oh, wie ist das schön“ an, die BVB-Profis tanzten und sangen vor der schwarz-gelben Wand und selbst Sportdirektor Michael Zorc ließ sich von der Meisterstimmung mitreißen. „Das war ein großer Schritt, ohne Frage“, sagte Zorc nach dem souverän herausgespielten 3:0 (2:0) von Tabellenführer Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg.

Dank des 1:5-Patzers von Verfolger Bayer Leverkusen bei Bayern München wenige Stunden zuvor baute der BVB mit 69 Punkten seinen Vorsprung auf die Werkself (61) auf acht Zähler aus, hat den wohl vorentscheidenden Schritt in Richtung deutsche Meisterschaft gemacht und ist der große Gewinner des Super-Sonntags zum Abschluss des 30. Spieltags in der Fußball-Bundesliga. Gelingt Leverkusen am kommenden Wochenende gegen 1899 Hoffenheim kein Sieg, steht Dortmund bei einem Erfolg in Mönchengladbach als neuer Titelträger fest.

Im 200. Bundesliga-Spiel für Trainer Klopp sorgten die Torschützen Mario Götze (23. Minute) und Robert Lewandowski (43.) schon früh für Festtagsstimmung im mit 80 720 Zuschauern ausverkauften Dortmunder Stadion. Nachdem den Borussen zuletzt nur ein Sieg aus den vergangenen vier Spielen gelungen war, stand der Dreier gegen den SC vor der Pause fest. Nach dem 3:0 durch Kevin Großkreutz (78.) gab es auf der in gelb und schwarz getauchten Südtribüne kein Halten mehr.

„Es wird sich nicht verhindern lassen, dass die Mannschaft mitbekommt, was dort passiert“, hatte Klopp vor der Partie gesagt - und das vorangegangene Duell zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen gemeint. Die 1:5-Pleite von Verfolger Leverkusen diente den jungen Dortmunder Himmelsstürmern als perfekte Steilvorlage für einen glanzvollen Abschluss des Spieltages.

Vom Anpfiff weg demonstrierten die Platzherren Siegeswille und agierten abgeklärt und cool. Die Gäste aus Freiburg kamen in den ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich vor das Dortmunder Tor. Cedrick Makiadi tauchte frei vor BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller auf, brachte aber nicht genug Druck hinter den Ball und stellte den Borussen-Keeper vor keine allzu großen Probleme.

Ansonsten spielten fast ausschließlich die Schwarz-Gelben und hätten auch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Unmittelbar nach der sehenswert herausgespielten Führung, als Marcel Schmelzer perfekt nach innen passte und dem 18 Jahre alten Götze den sechsten Saisontreffer servierte, hätte Lewandowski auf 2:0 erhöhen können, doch der Pole schoss über die Latte. Götze mit einem Freistoß (26.), Jakub Blaszczykowski (29.) aus 18 Metern (29.) und erneut Lewandowski (36.) vergaben weitere gute Tormöglichkeiten.

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Einziger Wermutstropfen: Mittelfeldspieler Nuri Sahin musste nach einer knappen halben Stunde mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Da Dortmund auch nach dem Seitenwechsel spielfreudig und kreativ zu Werke ging, war der Sieg nie gefährdet.

Mit acht Punkten Vorsprung bei vier noch ausstehenden Spielen kann die Ausgangsposition fast nicht besser sein. Schon vor dem Dortmunder Sieg hatte Leverkusens Trainer Jupp Heynckes indirekt dem Konkurrenten gratuliert. „Nichtsdestotrotz haben wir noch vier Spieltage, um den zweiten Platz zu verwirklichen“, sagte der Bayer-Coach nach der Niederlage bei den Bayern.

An der Meisterschaft der Dortmunder zweifelt spätestens nach diesem Spieltag kaum noch jemand. Begleitet von den Gesängen der BVB-Fans machte Großkreutz mit seinem achten Saisontor nach der 14. Vorlage durch Götze den Erfolg perfekt. Acht Minuten vor Schluss erlaubte sich Klopp noch eine kleine emotionale Geste und schickte den am Saisonende scheidenden Publikumsliebling Dede beim Stand von 3:0 auf den Platz. (dpa)