Der Bundestrainer plant Richtung EM 2012 weiter mit dem Stürmer, der bei Bayern München derzeit nur Ersatz ist. Klose habe mehrere Optionen.

Berlin. „Ich weiß, dass er viele Angebote hat. Er ist im Sommer ablösefrei und hat also alle Trümpfe in der Hand“. Mit diesen Worten wirbt Bundestrainer Joachim Löw in der "Bild"-Zeitung für Nationalstürmer Miroslav Klose vom FC Bayern München. Für Löw ist der 32-Jährige, dessen Vertrag bei den Bayern nach dieser Saison ausläuft, „noch immer ein Stürmer von internationalem Top-Niveau“. Klose, der mit 59 Toren in 106 Länderspielen inzwischen sogar den Tore-Rekord von „Bomber“ Gerd Müller (68) jagt, wurde zuletzt mit dem souveränen Spitzenreiter Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Wenn der BVB tatsächlich solche Überlegungen anstellen würde, „könnte ich das sehr gut nachvollziehen“, sagte Löw dazu.

Richtung EM 2012 sieht der Bundestrainer Klose weiter als feste Größe in der Nationalmannschaft: „Er ist voller Eifer und Ehrgeiz, ein Vorbild.“ Der DFB-Chefcoach und Klose hatten schon vor einiger Zeit ein Gespräch, „in dem es auch um Miros Zukunft ging“, berichtete Löw. Allerdings werde Dortmund „nicht seine einzige Option sein“.

Auch die Bayern würden sich sicherlich „nochmals abschließende Gedanken machen, ob sie Miro zu einem anderen Verein gehen lassen“, glaubt Löw. Einen Klose-Wechsel ins Ausland, etwa nach Russland, hält der Bundestrainer dagegen eher für unwahrscheinlich: „Miro ist kein Spieler, der sich nur des Geldes wegen in ein internationales Abenteuer stürzt.“ (dpa/abendblatt.de)

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Kaum ein Spieler erlebt im deutschen Fußball derzeit Höhen und Tiefen derart wechselhaft wie Miroslav Klose. Im Trikot der deutschen Nationalmannschaft ist der Stürmer nach wie vor gesetzt, trifft nach Belieben und jagt den Torrekord von Gerd Müller (68 Treffer in der DFB-Auswahl, Klose: 59). Frust dagegen im Verein: Beim FC Bayern München kommt Klose an Mario Gomez nicht vorbei, der sich im Nationalteam hinter seinem Klubkollegen anstellen muss. Erst eine Partie absolvierte Klose in der laufenden Bundesligasaison über die volle Distanz. Bei der 1:3-Niederlage gegen Tabellenführer Borussia Dortmund am vergangenen Sonnabend wurde der 32-Jährige zwölf Minuten vor Spielende eingewechselt - als die Partie bereits gelaufen war. Wie geht es weiter mit Klose und dem FC Bayern? Hat der Nationalspieler noch eine Perspektive in München?

Ausgerechnet Borussia Dortmund könnte nun eine Wende in die nahe Zukunft des früheren Bremers und Lauterers bringen. Wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag berichtet, hat der Spitzenreiter in Person von Manager Michael Zorc Verhandlungen mit der Klose-Seite aufgenommen.

Klose vom alten zum neuen Meister? Ein Wechsel, der vor allem für den BVB Sinn machen würde. In der kommenden Saison wird das Team von Trainer Jürgen Klopp zu 99 Prozent in der Champions League spielen. Mit Lucas Barrios hat Dortmund nur einen internationalen Topstürmer in den eigenen Reihen. Robert Lewandowski muss sein Talent noch unter Beweis stellen, die Zukunft von Mohamed Zidan beim BVB ist unklar.

Klose wäre eine Lösung für diese aufkommende Sturmproblematik. Den Altersschnitt in der Dortmunder Rasselbande (22,3 Jahre beim Bayernsieg) würde der Routinier gewaltig anheben. Erfahrung, die der BVB in der kommenden Saison nötig haben dürfte. Auch ein finanzieller Kraftakt wäre nicht nötig. Kloses Vertrag beim FC Bayern München läuft im Sommer aus, er wäre ablösefrei zu haben. Um seine Teilnahme an der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine nicht zu gefährden, hatte Klose im Januar angekündigt, dass er Spielpraxis brauche: „Mein Platz kann nicht auf der Bank sein.“

FCB-Sportdirektor Christian Nerlinger kündigte an, sich zur Personalie Klose „zum gegebenen Zeitpunkt“ zu äußern. Der Angreifer sei derzeit in einer „schwierigen Situation. Aber er trainiert hervorragend, er verhält sich topprofessionell. Das schätzen wir sehr“, sagte Nerlinger im Gespräch mit der Münchner "tz".

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp wies einen möglichen Transfer zunächst zurück: „In unserer Situation müssen wir damit leben, dass wir häufiger auf der Seite 1 des Boulevard stehen müssen. Das, was ich dazu sagen kann, nennt man ein klares Dementi“, sagte Klopp. (sid/abendblatt.de)