Die deutschen Wintersportler kommen zum Jahresende immer besser in Form

Hamburg. Die Biathlon-Heimrennen können kommen, auch wenn die deutsche Mixed-Staffel beim Weltcup in Pokljuka patzte: Magdalena Neuner siegte zuvor im letzten Einzelrennen des Jahres, und auch Michael Greis kann es noch. Der dreimalige Olympiasieger erreichte am Sonnabend beim Sprint als Dritter endlich wieder das Podium. Noch weiter vorn bei Kaiserwetter in Slowenien war Neuner. Trotz zweier Fehler am Schießstand war die Doppel-Olympiasiegerin über 7,5 Kilometer nicht zu schlagen. Die 23-Jährige setzte sich vor Sprint-Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei durch. Für Magdalena Neuner war es der 20. Einzelsieg in einem Weltcup. Ohne die beiden pausierenden Asse ging in der Mixed-Staffel am Sonntag jedoch nichts. Für den Weltmeister blieb nur Platz acht. Tina Bachmann, Miriam Gössner, Alexander Wolf und Andreas Birnbacher hatten am Ende 2:31 Minuten Rückstand. Ausschlaggebend für das schwache Abschneiden waren die vier Strafrunden von Miriam Gössner in ihrem ersten Staffeleinsatz.

An der Stätte seines einzigen Weltcup-Triumphs ist Stephan Hocke knapp am Podest vorbeigesprungen. Neun Jahre nach seinem Sieg in Engelberg meldete sich der Thüringer mit Platz fünf in der Weltspitze zurück und krönte die gelungene Generalprobe der Skispringer für die Vierschanzentournee. Severin Freund als Achter und Michael Neumayer (13.) sorgten beim österreichischen Doppelsieg von Andreas Kofler vor Thomas Morgenstern für das beste Saisonergebnis der bislang flügellahmen DSV-Adler. "Es war der richtige Turbo zur richtigen Zeit, dass diese junge Mannschaft an sich glaubt", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Die vorweihnachtliche Bescherung für Bundestrainer Hermann Weinbuch hätte kaum reichlicher ausfallen können. Mit vier Podestplätzen beschenkten ihn seine nordischen Kombinierer in Ramsau beim letzten Weltcup vor Weihnachten. "Jetzt fehlt nur noch der erste Saisonsieg", stellte Weinbuch "total zufrieden" fest. Nach den Plätzen zwei und drei für Björn Kircheisen und Johannes Rydzek am Sonnabend legten Tino Edelmann und Eric Frenzel am Sonntag mit den gleichen Platzierungen nach. Beide Tagessiege im Kombinierer-Zentrum am Fuß des Dachsteins gingen an den Österreicher Mario Stecher.

Schöne Bescherung auch im deutschen Bob-Lager: In allen drei Disziplinen steht die Führung im Gesamtweltcup zu Buche. Bei den Frauen feierte Sandra Kiriasis in Lake Placid ihre Siege 40 und 41. Neuling Manuel Machata aus Potsdam kam im Zweier und Vierer zwar jeweils nur auf Rang sechs, behielt aber seine Spitzenpositionen.

Maria Riesch leistete sich einen Durchhänger und hat ihre Führung im Gesamtweltcup erst mal verloren, dafür geben plötzlich die deutschen Skirennläufer kräftige Lebenszeichen von sich. "Man hat das Gefühl, dass da gerade eine Aufbruchstimmung entsteht", sagte Felix Neureuther, der am Rennwochenende der Männer ausnahmsweise mal nicht der Beste der kleinen deutschen Mannschaft war. Stephan Keppler Zweiter und Zehnter bei den zwei Speed-Rennen in Gröden, alle drei deutschen Abfahrer in den Punkterängen, ebenso Neureuther (16.) und Fritz Dopfer (Garmisch/19.) in Alta Badia: Das macht ein bisschen Hoffnung für den Höhepunkt der Saison vom 7. bis 20. Februar 2011 in Garmisch-Partenkirchen. Für Riesch lief das Wochenende in Val d'Isère nicht wunschgemäß. Rang 24 bei der Spezial-Abfahrt, dann eine mäßige Abfahrt in der Super-Kombination und damit keine Chance mehr auf den Sieg. Die Führung im Gesamtweltcup ist vorerst dahin.