Überraschend gehört auch der 36-jährige Torhüter Henning Fritz von den Rhein-Neckar Löwen zum vorläufigen Team für die WM in Schweden.

Hamburg. Sechs Spitzenreiter aus Hamburg und eine große Überraschung hat Handball-Bundestrainer Heiner Brand in sein vorläufiges 28-köpfiges Aufgebot für die WM 2011 in Schweden (13. bis 30. Januar) berufen. Torhüter Henning Fritz vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen gehört dazu, hatte sein bis dato letztes von ingesamt 235 Länderspielen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking bestritten. In den Planungen von Brand hatte der 36-jährige Fritz, der die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) mit Weltklasseleistungen zur Goldmedaille bei der Heim-WM 2007 geführt hatte, seitdem keine Rolle mehr gespielt. „Henning kann im Ernstfall immer eingesetzt werden. Es gibt nicht so viele erfahrene Bundesliga-Torhüter, die sich dafür anbieten“, sagte Brand am Montag in Hamburg über den Welthandballer von 2004.

Als gesetzte Keeper gelten im DHB-Team Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) und der Hamburger Johannes Bitter. Zudem wurde neben Fritz der Lemgoer Carsten Lichtlein nominiert, der zuletzt stets die Nummer drei war.

Als Debütant steht Rückraumspieler Christoph Schindler vom VfL Gummersbach im Aufgebot, das spätestens einen Tag vor Turnierbeginn auf 16 Spieler reduziert sein muss. Torjäger Arne Niemeyer von der TuS N-Lübbecke bekommt nach zuletzt starken Leistungen in der Bundesliga wieder eine Chance in der Nationalmannschaft.

Aus dem Kader des Tabellenführer HSV Hamburg sind neben Bitter auch Pascal Hens, Torsten Jansen, Michael Kraus, Stefan Schröder und Matthias Flohr nominiert.

Brand rechnet weiter mit dem WM-Einsatz von Holger Glandorf. Der Linkshänder vom TBV Lemgo muss sich einer Operation am Innenmeniskus des linken Knies unterziehen. „Ich habe berechtigte Hoffnungen, dass Holger bei der WM dabei ist“, sagte Brand. Einen besonderen Konkurrenzkampf sieht der DHB-Coach auf der Torhüter-, der Linksaußen- und der Kreis-Position.

Brand geht einem Monat vor dem WM-Start nicht davon aus, dass seine Mannschaft in den Kampf um die Medaillen eingreifen kann. „Es wird ein sehr schweres Turnier. Wir haben nicht den Anspruch, nach ganz oben zu kommen“, sagt Brand und erhält Bestätigung durch die Tipps der Konkurrenten: „Wenn ich sehe, dass keiner der anderen Nationaltrainer uns als einen der Favoriten nennt, sagt das etwas aus.“

Für den EM-Zehnten beginnt die WM-Mission mit dem abschließenden Trainingslager vom 2. bis 12. Januar in Ahrensburg. In dieser Zeit bestreitet die deutsche Mannschaft am 3. Januar in Hamburg ein Länderspiel gegen Schweden. Am 7. und 8. Januar stehen auf Island die letzten beiden Tests gegen den gastgebenden Olympiazweiten auf dem Programm.

Das vorläufige WM-Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft:

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin), Johannes Bitter (HSV Hamburg), Carsten Lichtlein (TBV Lemgo), Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen).

Feld: Sven-Sören Christophersen (Füchse Berlin), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), Holger Glandorf (TBV Lemgo), Michael Haaß (FA Göppingen), Pascal Hens (HSV Hamburg), Torsten Jansen (HSV Hamburg), Lars Kaufmann (FA Göppingen), Dominik Klein (THW Kiel), Michael Kraus (HSV Hamburg), Sebastian Preiß (TBV Lemgo), Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen), Stefan Schröder (HSV Hamburg), Manuel Späth (FA Göppingen), Christian Sprenger (THW Kiel), Martin Strobel (TBV Lemgo), Arne Niemeyer (TuS N-Lübbecke), Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Christian Schöne (FA Göppingen), Matthias Flohr (HSV Hamburg), Jacob Heinl (SG Flensburg-Handewitt), Andreas Rojewski (SC Magdeburg), Steffen Weinhold (TV Großwallstadt), Adrian Pfahl (VfL Gummersbach), Christoph Schindler (VfL Gummersbach).