Zwischen Trainingslager und Abreise hat Isabell Klein, 26, noch einmal in der Firma vorbeigeschaut. Der Jahresabschluss wird erstellt, und da ist sie als Controllerin ähnlich gefordert wie bei der Handball-EM, die heute beginnt. Wenn die Bilanz der deutschen Mannschaft am Ende des Turniers stimmt, wird Isabell Klein erst nach der Finalrunde in zwei Wochen wieder ihre 25-Stunden-Stelle bei einem Buxtehuder Prothesenhersteller einnehmen und einiges nachzuarbeiten haben.

Die Doppelbelastung ist für die Linkshänderin des Buxtehuder SV in Wahrheit ein Ausgleich: "Nur Handball zu spielen, ohne etwas für den Kopf zu tun, wäre mir zu wenig." Deshalb schaut sie auch nicht missgünstig auf ihren Mann Dominik, der beim THW Kiel Vollprofi ist, einen Manager hat und es als Weltmeister zu einiger Berühmtheit brachte. Es sei schließlich eine bewusste Entscheidung gewesen, nach dem Abitur von ihrer Heimatstadt München zum BWL-Studium nach Mannheim zu gehen und sich nicht allein dem Sport zu verschreiben: "Dass ich beruflich abgesichert bin, wirkt auch beim Handballspielen befreiend auf mich."

Wenn überhaupt, dann gibt es einen sportlichen Streit im Hause Klein, das eigentlich aus zwei Haushalten besteht: einem in Buxtehude, einem in Kiel. "Wir reden viel über Handball und kritisieren uns gegenseitig", sagt Isabell Klein. Im Augenblick können die beiden miteinander zufrieden sein.