Schalke 04 will mit einem Sieg in Lissabon Gruppenerster bleiben. Bremen ist bereits raus, möchte sich mit dem ersten Erfolg verabschieden.

Lissabon/Bremen. Die „Königsblauen“ wollen ihren bislang eindrucksvollen Auftritt in der Champions League mit dem Gruppensieg krönen. Für das bereits kläglich gescheiterte Werder Bremen geht es dagegen nur noch darum, sich gegen Titelverteidiger Inter Mailand achtbar aus der Affäre zu ziehen. Während für Schalke 04 am Dienstagabend bei Benfica Lissabon sportlich noch viel auf dem Spiel steht, ist in der parallel stattfindenden Partie die Luft raus. Bremen kann durch den angestrebten ersten Sieg allenfalls sein Image aufpolieren und die Kasse auffüllen.

Die schon fürs Achtelfinale qualifizierten Schalker treten nach dem wichtigen Erfolg in der Fußball-Bundesliga gegen Bayern München mit gestärktem Selbstbewusstsein in Lissabon an. Auf die leichte Schulter nehmen sie das Gruppenfinale (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) dennoch nicht. „Das ist aber auf keinen Fall eine Kaffeefahrt“, warnte Torhüter Manuel Neuer vor dem portugiesischen Meister. „Wir wollen gewinnen, damit wir die Gruppe als Erster abschließen.“

Trainer Felix Magath ist froh, die Partie im Estadio da Luz „ohne zusätzlichen Druck“ bestreiten zu können. Zugleich strich er die Vorteile im Fall des Gruppensiegs heraus: „Wenn wir Erster bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, einen leichteren Gegner zugelost zu bekommen.“ Zudem fände dann das Achtelfinal-Rückspiel zu Hause statt.

Da es für Lissabon noch um den Einzug in die Europa League geht, muss Schalke mit großem Widerstand rechnen. „Benfica ist sehr heimstark“, urteilte Ivan Rakitic. Auch Neuer glaubt trotz des 2:0- Erfolgs im Hinspiel an ein hartes Stück Arbeit: „Sie werden dort mit Sicherheit ganz anders auftreten und versuchen, uns unter Druck zu setzen. Da müssen wir höllisch aufpassen.“

Werder spielt gegen Mailand primär um den guten Ruf. Mit nur zwei Punkten und lediglich drei Toren in fünf Spielen schnitten die Norddeutschen so schlecht ab wie noch nie bei den vorherigen fünf Champions-League-Teilnahmen in den zurückliegenden sechs Jahren. Trainer Thomas Schaaf sieht das anders:„Ich glaube nicht, dass es um Image-Korrektur geht. Wir wollen einfach erfolgreich spielen.“ Für Schaaf steht Anderes im Vordergrund. „Wir spielen in der Champions League gegen Inter Mailand, da will man einfach gut aussehen. Das ist der erste Punkt“, sagte er.„Zweitens können wir an den Dingen arbeiten, die weiter zu verbessern sind.“

Da der in der Serie A seit langem schwächelnde italienische Star- Club nur mit einer B-Elf antritt, stehen Bremens Siegchancen gar nicht mal so schlecht. Wegen der Club-WM schont Inter wohl Stammtorwart Julio Cesar, Stürmer Diego Milito, Douglas Maicon, Lucio und Dejan Stankovic. Cristian Chivu fehlt gesperrt.