Am Montagabend (21 Uhr) kommt es zum Gigantenduell zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. Die Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo stehen ebenso im Fokus wie Real-Coach Mourinho und Mesut Özil.

Barcelona/Frankfurt. Die Generalproben in der spanischen Liga hätten besser nicht sein können. Während der FC Barcelona mit dem Dreifachtorschützen Lionel Messi mit 8:0 in Almeira gewann, fegte Real Madrid Athletic Bilbao mit 5:1 vom Platz - Cristiano Ronaldo traf dreimal in die Maschen. Aber das bevorstehende Duell ist nicht nur das Duell Messi gegen Ronaldo. Real-Coach Jose Mourinho kämpft gegen seine Vergangenheit. El Clasico elektrisiert schon vor dem Anpfiff am Montagabend (21.00 Uhr) im Camp Nou der katalanischen Metropole die Massen. „Diese Partie ist mit nichts zu vergleichen. Es kam sogar einmal soweit, dass die Stimmung von außen mein Spiel beeinflusst hat. Und so etwas ist mir zuvor noch nie passiert“, berichtete Ex-Profi Michael Laudrup, der schon bei beiden Topklubs unter Vertrag stand und derzeit Real Mallorca trainiert.

Das Züngleich an der Waage im prestigeträchtigen Duell der Giganten zwischen dem Titelverteidiger und dem Rekordmeister könnte aber ausgerechnet der formstarke Mesut Özil spielen. Sollte der deutsche Nationalspieler in Barcelona treffen, zahlt der Sportwettenanbieter bwin das 3,60-Fache des Einsatzes zurück. In die Herzen der Real-Fans hat sich Özil längst gespielt: In einer Umfrage der Zeitung AS sprachen sich 88,2 Prozent dafür aus, dass der Deutsch-Türke auch im Clasico auflaufen und nicht für einen defensiveren Mittelfeldspieler geopfert werden soll.

Özil hatte am vergangenen Dienstag beim 4:0 von Real in der Champions League bei Ajax Amsterdam erneut zwei Tore vorbereitet - steht bei den Königlichen aber dennoch im Schatten von Superstar Cristiano Ronaldo. Der selbstbewusste Portugiese traf am vergangenen Wochenende gegen Athletic Bilbao (5:1) gleich dreimal und legte in Amsterdam dann mit zwei Treffern nach.

Weltfußballer Messi stand seinem Vorgänger im Wettschießen aber kaum nach und lässt auf ein magisches Duell der beiden wohl derzeit besten Fußballer hoffen. Dem Argentinier gelang in der Liga beim 8:0 von Barca bei UD Almeria ebenfalls ein Dreierpack, ehe er unter der Woche bei Panathinaikos Athen (3:0) erneut erfolgreich war. Messi traf damit bereits im zehnten Pflichtspiel in Folge. In der Torschützenliste der Primera Division führt Ronaldo (14) mit einem Treffer vor Messi.

Im Blickpunkt wird am Montag aber auch Mourinho stehen. Der streitbare Real-Coach hat bislang mit keiner seiner Mannschaften im Camp Nou gewinnen können. Eine Scharte, die Mourinho unbedingt auswetzen will. Und er weiß anscheinend auch schon wie. „Du kannst sie schwächen, in dem du ihnen dein Spiel aufzwingst. Wenn man sie ihr System durchziehen lässt, verliert man. Denn individuell und auch im Kollektiv sind sie da am besten“, sagte Mourinho.

Der Däne Michael Laudrup ist ein wenig skeptisch, ob Tabellenführer Madrid die Taktik in der Höhle des Löwen umsetzen kann. „Jeder weiß, wie man gegen Barcelona spielen muss. Aber das ist die Theorie, die Praxis ist dann eine andere Sache“, erklärte Laudrup, der den Madrilenen aber eine enorme Konterqualität bescheinigt: „Während Barca viel Ballbesitz möchte, kann Real mit drei schnellen Pässen zuschlagen.“

Eine große Rolle könnte nach Meinung von Laudrup, der 1994 nach fünf Jahren von den Katalanen zu den Königlichen gewechselt war, auch das Publikum spielen. „Als ich damals mit Real im Camp Nou gespielt habe, hat es sich angehört, als ob mich 100.000 Zuschauer auspfeifen. Das war schon hart, und es hat mein Spiel erstmals in meiner Karriere beeinflusst“, berichtete der frühere Stürmer über die „einmalige“ Atmosphäre beim Clasico.