Kaum zurück, schon mit forschen Tönen: Der wiedergenesene Franzose Franck Ribery feierte am vergangenen Sonntag beim 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg ein starkes Comeback. Drei Tage später kündigt er Tabellenführer Borussia Dortmund den Kampf an. Dagegen glaubt Ehrenpräsident Franz Beckenbauer nicht mehr an die Titelverteidigung.

München. Zwölf Punkte Rückstand auf Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund sorgen beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München weiterhin für geteilte Meinungen. Franck Ribéry glaubt noch an die Meisterschaft, Franz Beckenbauer dagegen hat den Titel abgeschrieben. Der französische Nationalspieler wettet in der „Sport Bild“ (Mittwoch) darauf, dass sein Club am Saisonende wieder die Nummer eins ist, Beckenbauer setzt dagegen auf die Borussen: „So wie es ausschaut, lassen sich die Dortmunder da vorne nicht irritieren. Und wir sind einfach nicht in der Lage, aufzuholen.“

Ribéry, der am vorigen Sonntag beim 3:0-Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, erwartet eine große Aufholjagd der Bayern. „Zugegeben: Unsere Situation ist nicht leicht, aber wir haben auch noch viel Zeit. Wenn jetzt alle zurückkommen, können wir noch viel erreichen. Uns allen ist dabei natürlich eins klar: Bis Weihnachten müssen wir alle Spiele gewinnen“, sagte der Franzose. „Zwölf Punkte Abstand zur Spitze schaut nach viel aus. Aber wenn man erst mal eine Serie startet, dann ist es damit auch schnell wieder vorbei.“

Beckenbauer glaubt nicht mehr an eine erfolgreiche Titelverteidigung, sondern an Borussia Dortmund als kommenden Meister. „Wir hängen nun hinten dran, liegen ganze zwölf Punkte hinter der Spitze“, sagte Bayerns Ehrenpräsident. Wie zuletzt Präsident Uli Hoeneß forderte er Trainer Louis van Gaal auf, sich mehr Rat bei den Fußball-Experten im Vereinsvorstand zu holen. „Ich fände es von einem Trainer klug, das Gespräch zu suchen, wenn man so ein Potenzial im Club hat, wie es mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge der Fall ist“, sagte Beckenbauer, „das nutze ich doch aus! Seine Vorgänger haben das ja auch gemacht.“