Bayern-Kapitän Mark van Bommel soll nach wochenlanger Verletzungspause im Länderspiel der Niederlande gegen die Türkei sein Comeback feiern. Bei den Bayern hat van Bommel noch kein Spiel absolviert.

Amsterdam. Spielt er oder spielt er nicht? Der FC Bayern München wird aufmerksam zuschauen, wenn die Niederlande an diesem Mittwoch in der Amsterdam-Arena zu ihrem letzten Fußball-Länderspiel des Jahres auflaufen. Dabei spielt das Ergebnis im Freundschaftsspiel der Oranje-Elf gegen die Türkei eine untergeordnete Rolle. Vor allem wird darauf geachtet, ob Bayerns niederländischer Kapitän Mark van Bommel wieder fit ist - und ob er diesmal unverletzt aus der Partie hervorgeht.

Denn nach seinen Einsätzen in den letzten beiden Spielen der Oranje-Elf in der EM-Qualifikation gegen Moldawien und Schweden konnten die Bayern ihren 33 Jahre alten Mittelfeldakteur wochenlang nicht mehr aufstellen. Clubarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt diagnostizierte am 13. Oktober einen Faszienriss mit ausgedehntem Hämatom im rechten Knie. Es folgte die besagte lange Zwangspause.

Die Empörung war groß, denn „Bondscoach“ Bert van Marwijk hatte seinen bereits angeschlagenen Schwiegersohn Mark vor dem Schweden- Spiel trotz dringender Bitten der Münchner nicht von deren Clubarzt untersuchen lassen. Dabei waren die Beziehungen zwischen den Bayern und dem niederländischen Fußball-Verband KNVB wegen der WM-Verletzung von Dribbelstar Arjen Robben, der den Münchner noch heute nicht wieder zur Verfügung steht, längst extrem angespannt.

Diesmal allerdings hat Van Bommel den Segen von Louis van Gaal. Der Bayern-Coach hatte seinen frisch genesenen Landsmann am Sonntag beim Spiel gegen Nürnberg noch geschont. Nun soll er sich in der Heimat beweisen. Van Gaal: „Ich denke, dass das vielleicht für Mark van Bommel gut ist, weil er wieder Minuten spielt.“ Wie viele es genau sein sollen, haben sich die Bayern überlegt: „Es wäre schlau, 45 Minuten zu spielen“, sagte van Bommel nach Gesprächen mit Van Gaal, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß.

Manche Kommentatoren in den Niederlanden bezweifeln allerdings, dass die erneute Berufung Van Bommels klug war. Angesichts des Streits um Robben wäre er besser in München geblieben, meint Chris van Nijnaten vom „Algemeen Dagblad“. Und begründete seine Auffassung so: „Es geht doch am Mittwoch um nichts. Da sollte man besser Druck vom Kessel des Konflikts zwischen dem Club und dem KNVB nehmen.“