Die Stadt bereitet den Empfang für den Weltmeister vor

Heppenheim. Eine Kleinstadt in Hessen bebt. Mit endlosem Jubel und ohrenbetäubenden "Sebastian, Sebastian"-Rufen haben rund 1500 Menschen im 25 000-Einwohner-Ort Heppenheim Vettels WM-Sieg gefeiert. "Ich bin sprachlos", sagte Martin Fellmann, der Vorsitzende des Ersten-Sebastian-Vettel-Fanclubs. "Das ist das i-Tüpfelchen auf eine Supersaison." Die 100 Mitglieder des erst im Mai gegründeten Vereins hatten das Event in der Garage eines Autohauses innerhalb von vier Tagen auf die Beine gestellt.

Vettels Hauptsponsor Red Bull stiftete ein Zelt, mehrere Radio- und TV-Stationen schalteten mehrfach live nach Heppenheim. Bei Vettels Zieldurchfahrt in Abu Dhabi kannte der Jubel vor der Großbildleinwand kein Halten mehr. Die Fans sprangen auf die Holzbänke, reckten die Arme in die Höhe und schwenkten Vettel-Fahnen. Während des Grand Prix hatte es tosenden Applaus für das fehlerfreie Rennen des neuen Weltmeisters gegeben.

"Das Ganze hatte in den vergangenen Tagen eine eigene Dynamik bekommen. Das ist echt verrückt für uns", meinte Fanklub-Schatzmeister Thorsten Paschke. Nach einem obligatorischen Autokorso startete am frühen Abend die "Party des Jahres". Sie ging bis in den frühen Morgen.

Vettel sei trotz seiner außergewöhnlichen Erfolge ein sympathischer und natürlicher junger Mann geblieben, gratulierte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier. Dazu hätten seine Freunde und die Familie in seiner Bergsträßer Heimat beigetragen. Landrat Matthias Wilkes beglückwünschte Vettel und seine Familie, "die ihn seit frühester Kindheit beim Rennsport unterstützt hat". Er kündigte einen gebührenden Empfang für den jetzt berühmtesten Sohn der Stadt an.