Bei der WM in Japan feierte das junge Team einen souveränen 3:0-Erfolg gegen Kasachstan. Nun stehen jedoch schwere Aufgaben an.

Matsumoto/Japan. Die deutschen Volleyballerinnen sind mit dem erhofften deutlichen Sieg in die Weltmeisterschaft gestartet. Gegen Kasachstan feierte das junge Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti im japanischen Matsumoto ein glattes 3:0 (25:21, 25:14, 25:16). Für den Erfolg brauchte der WM-Elfte von 2006 am Freitag nur 74 Minuten. „Der Druck dieser Auftaktpartie hat uns im ersten Satz etwas gebremst, aber anschließend haben meine Spielerinnen sehr gut verstanden, was wir besser machen müssen“, sagte Guidetti. Sein Team hatte nur im ersten Durchgang bis zum 19:19 Probleme. Im zweiten Satz war der Widerstand des Außenseiters gebrochen, erst nach dem 19:7 ließ es das deutsche Team, für das Diagonalangreiferin Margareta Kozuch mit 14 Zählern für die meisten Punkte sorgte, ruhiger angehen.

„Ab dem zweiten Satz haben wir unseren Rhythmus gefunden und danach das Spiel gut gestaltet. Wir freuen uns sehr über diesen Auftaktsieg, denn es ist sehr wichtig mit einem Erfolg in dieses wichtige Turnier zu starten“, erklärte Spielführerin Christiane Fürst bei der ersten WM ohne die Leaderin Angelina Grün seit zwölf Jahren. An diesem Samstag (11.00 MESZ) trifft Deutschland auf den dreimaligen Olympiasieger Kuba. „Dann müssen wir uns im Angriff steigern. Aber ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird“, sagte Guidetti vor der ersten echten Bewährungsprobe. Weitere Gruppengegner sind der Olympia-Zweite USA am Sonntag sowie Kroatien und Thailand in der kommenden Woche.

Im Gegensatz zum umstrittenen Modus der Männer-WM werden Niederlagen in die Zwischenrunde mitgenommen. Die besten vier Mannschaften qualifizieren sich für die Zwischenrunde. Dort spielen die beiden Besten der zwei Gruppen im Semifinale die Endspielpaarung am 14. November. Soweit wollen die Deutschen aber noch nicht planen: „Wir denken Schritt für Schritt“, sagte Zuspielerin Kathleen Weiß. Offizielles Ziel ist ein Platz unter den ersten Acht.

Guidetti hatte vor dem Turnierstart erkennen lassen, dass er sogar noch etwas erhofft: „Ganz tief in meinem Herzen habe ich den Traum vom vierten Platz, aber das ist wirklich nur ein ganz verborgener Wunsch.“ 1974 und 1986 konnte die Auswahl der damaligen DDR diesen Platz belegen. Es war das bislang beste Abschneiden deutscher Volleyballerinnen bei WM-Turnieren seit 1952. Vor vier Jahren hatte die DVV-Auswahl die Runde der besten Acht nur um die Winzigkeit von 4/1000 Ballpunkten verpasst.