Hamburg. 1971 übernimmt Bernie Ecclestone erstmals eine leitende Position in der Formel 1, als er das englisch-australische Brabham-Team erwirbt - und bis 1987 mit dem Brasilianer Nelson Piquet zwei WM-Titel gewinnt. Zunächst ehrenamtlicher Präsident der Team-Vereinigung FOCA, erwirbt er 1977 Werbe- und Fernsehrechte an der Formel 1.

Seither werden die Rechte an den Formel-1-Rennen nicht mehr von den einzelnen Teams, sondern zentral vom "Formula One Management" und diversen Unterorganisationen für Reise, Fracht oder Werbung vermarktet. Zunächst ist die Mehrheit der Anteile im Besitz der "SLEC"-Holding (nach den Anfangsbuchstaben seiner ehemaligen Frau Sl avica Ec clestone). 2000 verkauft Ecclestone 75 Prozent seiner Anteile für 3,3 Milliarden Mark an den Münchner Medienkonzern EM.TV. Kurzzeitig gehören 58 Prozent dieser Beteiligung dem Münchner Medienhändler Leo Kirch. Nach dessen Pleite übernehmen drei Banken (Bayerische Landesbank, Lehman Brothers, J. P. Morgan) das Paket.

Seit 2006 hält die die Investmentgruppe CVC die Mehrheit der Formel-1-Rechte. Geschäftsführer der Formel-1-Sparte ist - wer sonst? - Bernie Ecclestone. CVC macht mit dem Grand-Prix-Zirkus einen geschätzten Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar. Allerdings muss das Unternehmen noch einen dreistelligen Millionenbetrag an Zinsen für den Rechtekauf abtragen.

Seinen schwierigsten Kampf gewinnt Bernie Ecclestone 2009, als er gemeinsam mit dem Automobilweltverband Fia eine eigene Rennserie der Formel-1-Teams abwehrt.