Trotz des schlechten Starts der Bayern hat Präsident Uli Hoeneß verkündet, im Winter keine riesigen Investitionen vorzunehmen.

München. Am Freitag blieb der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München im Nord-Süd-Gipfel der Bundesliga beim Hamburger SV erneut ohne eigenes Tor. Ohne Arjen Robben, Franck Ribery und Miroslav Klose war der Angriff der Bayern nur ein laues Lüftchen. Nach neun Spielen hat das Team von Trainer Louis van Gaal erst acht Tore geschossen. Dennoch will der FCB in der Winterpause trotz der angespannten Personallage nicht im großen Stil einkaufen. „Man kann sicher sein, dass der FC Bayern im Winter keine riesigen Investitionen vornimmt und keine Riesentransfers macht“, kündigte Präsident Uli Hoeneß am Montag in einem Interview des „Münchner Merkur“ an.

Der aktuelle, von Verletzungen geplagte Kader sei „besser als im Vorjahr“, erklärte Hoeneß. Er begründete das mit der Rückkehr der ausgeliehenen Youngster Toni Kroos aus Leverkusen und Breno vom 1. FC Nürnberg vor dieser Saison. Der Brasilianer will beim deutschen Meister nach einem Kreuzbandriss in der Rückrunde angreifen. Interessant sei allenfalls die Verpflichtung eines rechten oder linken Außenverteidigers, „der weiterhilft“, sagte Hoeneß. Darüber würde der Vorstand „wohl nachdenken“. Im Sommer hatten die Bayern auf Drängen von Trainer Louis van Gaal auf teure Transfers verzichtet.

Hoeneß macht die Probleme des FC Bayern in der Bundesliga, in der der Titelverteidiger nach neun Spieltagen mit zwölf Punkten nur den elften Tabellenplatz belegt, am Ausfall von zwei Spielern fest. „Das ganze Problem ist, dass Franck Ribéry und Arjen Robben fehlen“, sagte der Präsident und verglich die Situation mit seiner eigenen aktiven Zeit in den 1970er Jahren: „Hätte man früher bei uns Franz Beckenbauer und Gerd Müller rausgenommen, wäre auch einiges anders gelaufen.“ Druck machte Hoeneß Kapitän Mark van Bommel, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft: „Spielt er gut, wird er wohl einen neuen Vertrag bekommen. Spielt er nicht gut, wird es schwierig. Ganz einfach.“

In mehreren Münchner Zeitungen relativierte Hoeneß auch die Hilfsangebote des FC Bayern für die finanziell bedrohten Nachbarclubs TSV 1860 München und SpVgg Unterhaching. „Wir sind zwar großzügig, aber noch nicht der Caritasverband“, sagte der frühere Manager in der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Abendzeitung“. Bei den „Löwen“ habe man ausstehende Zahlungen aufgeschoben. „Wir werden nie diejenigen sein, die beim TSV 1860 den Stecker rausziehen“, versicherte Hoeneß.

Auch dem von der Insolvenz bedrohten Drittligisten Unterhaching habe man kein Benefizspiel als Hilfe angeboten. Das sei „total an den Haaren herbeigezogen“. Haching benötigt wegen ausstehender Zahlungen eines Geldgebers kurzfristig angeblich zwei Millionen Euro.