Um die einstige Trendsport wieder populär zu machen, hat der einstige Weltklassespieler Simon Frenz den monatlichen “Kids Day“ initiiert.

Hamburg. Er habe immer eine Million und eine Idee, sagt Simon Frenz, 39, das sei manchmal sein Problem. Jetzt aber schreitet er zur Tat. Frenz, in den 1990er-Jahren einer der besten Squashspieler der Welt, dreimal deutscher Meister, will seiner Sportart in Hamburg wieder "neues Leben einhauchen". Das ist bitter nötig. Vor 25 Jahren der Fitnesstrend - als allerorten neue Courts entstanden und rund 20 000 Freizeitspieler in den Käfigen zum Schläger griffen - hat das schweißtreibende Rückschlagspiel inzwischen seine Basis verloren. "Die Spieler von damals sind 25 Jahre älter geworden, und kaum jemand ist nachgekommen", sagt Frenz. Heute fahren aus der ehemaligen Hochburg Hamburg gerade noch zwei Talente zu deutschen Jugendmeisterschaften, die Mitgliederzahl im Hamburger Verband sank von 884 im Jahr 1990 auf jetzt 357, die Zahl der Anlagen von einst 25 auf sechs.

Unternehmer Frenz (Hanse Reprozentrum GmbH) hat sich zum Vorsitzenden des Zweitligaklubs HanseSquash wählen lassen und gleich mit den Kollegen der anderen Hamburger Vereine eine Task-Force gebildet. Erstes Ergebnis: Künftig soll rotierend auf den verbliebenen Hamburger Anlagen einmal im Monat ein "Kids Day" stattfinden. Erster Termin ist der kommende Sonntag. Cornelius Hasselbach, ebenfalls ein ehemaliger deutscher Meister, hat am 24. Oktober von 12 bis 15 Uhr in die Kaifu-Lodge in die Eimsbütteler Bundesstraße 107 geladen. Der Schnupperkursus für Vier- bis Zwölfjährige ist gratis, am Ende gibt's für alle eine extra große Portion Spaghetti.

"Wir brauchen erst mal Masse statt Klasse", sagt Frenz. Der Spaß steht im Vordergrund, "Achtung! Hier passiert was", auf den Courts darf auch Fußball und Floorball gespielt oder nebenan die Kletterwand erklommen werden. Mit Lehrer Kai Lemitz und dem deutschen Ex-Meister Florian Pößl leiten erfahrene Spieler an. 30 bis 40 Kinder erwartet Frenz, später, wenn die Aktion läuft, will er verstärkt für sie werben.

Auch die nächsten Schritte hat er im Kopf: stärkere Kooperation mit Schulen und Squash als Sozialprojekt in Brennpunkten, um Lernunwilligen Erfolgserlebnisse zu verschaffen und sie neu für den Schulalltag zu motivieren. In den USA zeitigt dieses Konzept in zehn Metropolen große Erfolge. Denn Squash ist ein einfaches Spiel: Die Wand bringt jeden Ball zurück.