Schumacher zeigte in Suzuka seine beste Saisonleistung, kam trotz mehrfacher Versuche an Teamkollege Nico Rosberg aber nicht vorbei.

Suzuka. Er drängelte, er attackierte, aber an seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg gab es für Michael Schumacher kein Vorbeikommen. "Ich habe ihn mir immer wieder zurechtgelegt und versucht, an spezifischen Positionen meine Überholmanöver vorzubereiten", erklärte der Silberpfeil-Pilot. Rosberg habe sich jedoch sehr gut gewehrt. "Fair und hart. Aber das ist ja auch Rennsport und keine Kaffeefahrt", meinte der 41-jährige Altmeister. Allerdings hörte sich das diesmal nicht ganz glücklich an.

Denn Schumacher, der in Japan eine seiner besten Saisonleistungen bot, hätte am Ende sogar mehr erreichen können als den sechsten Platz - als bester Fahrer hinter den Titelkandidaten -, wenn sein Team mitgespielt hätte. Denn erst als Rosberg nach dem rundenlangen Duell mit seinem Mercedes wegen eines Defekts abflog, war der Weg für den Rekordweltmeister aus Kerpen in Suzuka frei.

"Michael hatte den besseren Gummi und hätte sogar den Lewis Hamilton kriegen können, hätten wir es hinbekommen, dass er vor Nico hätte fahren können", konstatierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, nachdem sich Schumacher mit frischen Reifen hinter Rosberg anstellen musste, obwohl er deutlich schneller unterwegs war. "Ich hätte gerne herausgefunden, was zum Schluss noch gegangen wäre, da ich durch meinen späteren Reifenwechsel ihm gegenüber im Vorteil war", sagte Schumacher.

Haug räumte den taktischen Missgriff ein: "Es war unser Fehler." Schumacher selbst erklärte zudem, dass er "natürlich schon gefragt" habe, "ob es nicht mehr Sinn machen würde, mich durchzulassen, um nach vorne etwas auszurichten." Doch das Team hatte auf eine Teamorder verzichtet, für die Ferrari kürzlich mit 100 000 Dollar Strafe belegt wurde, und das auch den Fahrern über Bordfunk mitgeteilt.

Schumacher nahm es mit Humor. "Ich bin noch ausbaufähig - auch mit 41", sagte er im Ziel.