Ein Doppelpack des Brasilianers bescherte den VfL-Sieg gegen Freiburg. Hannover reichte in Kaiserslautern ein Tor von Abdellaoue.

Wolfsburg/Kaiserslautern. Der nächste Doppelpack von Grafite hat dem VfL Wolfsburg und Trainer Steve McClaren eine perfekte englische Woche beschert. Mit seinen Treffern zum 2:1 (1:1) gegen den SC Freiburg sorgte der Torschützenkönig von 2009 am Sonntag für den dritten Sieg der Wolfsburger binnen acht Tagen und den ersten Heimerfolg über die Breisgauer seit dem 17.April 2004. Grafite war in der 25. und 64. Minute nach Diego-Freistößen jeweils per Kopf zur Stelle und markierte wie schon zuletzt beim 3:1 in Hamburg zwei Tore.

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Während sich der mit drei Pleiten gestartete Ex-Meister im oberen Tabellen-Mittelfeld etablierte, kassierten die Freiburger ihre erste Auswärtsniederlage. Der Ausgleich durch das sechste Tor von Bundesliga-Topschütze Papiss Demba Cissé (36.) war vor 26204 Fans zu wenig. Für die auswärts zuvor zweimal erfolgreichen Gäste war es nach dem 1:2 gegen Schalke die zweite Niederlage hintereinander.

Mit dem Selbstbewusstsein der ersten beiden Saisonerfolge setzte die VfL-Erfolgself der vergangenen Woche Freiburg sofort unter Druck. Verteidiger Andrea Barzagli drückte den Ball nach einem Diego- Freistoß aus kurzer Distanz vorbei (9.), Edin Dzeko kam in seinem 100. Bundesligaspiel nicht an eine Eingabe von Grafite heran (14.), den McClaren wieder gemeinsam mit Dzeko stürmen lässt.

Besser machte es Grafite nach einem weiteren Diego-Freistoß: Der Brasilianer räumte Julian Schuster mit dem Ellenbogen foul-verdächtig zur Seite und hatte Glück, dass Torhüter Simon Pouplin den eigentlich harmlosen Kopfball passieren ließ. Der französische Schlussmann stand nach drei Spielen Zwangspause wegen einer Entzündung im Sprunggelenk wieder anstelle von Oliver Baumann zwischen den Pfosten. Dagegen fehlte weiterhin der verletzte Nationalspieler Sascha Riether.

Die Wolfsburger setzten allerdings nicht nach und ließen die bis dahin harmlosen Gäste in der mäßigen Partie allmählich ins Spiel kommen. Nach einem heillosen Durcheinander im VfL-Strafraum mit mehreren Freiburger Schussgelegenheiten war schließlich der bis dahin abgemeldete Cissé aus kurzer Entfernung zur Stelle. Yacine Abdessadkis Flachschuss (40.) verfehlte wenig später knapp das Ziel.

Cissé hätte die Breisgauer nach dem Wechsel in Führung bringen müssen, schob das Leder aber nach dem Querpass von Daniel Caligiuri aus sieben Metern am leeren Tor vorbei (51.). Auch der herausgelaufene VfL-Torwart Diego Benaglio war bereits ausgespielt. Das rächte sich: Grafite schraubte sich nach einem weiteren Freistoß von Diego erneut am höchsten und köpfte ein. Zuvor gab es nach einem heftigen Luftduell zwischen Pouplin und Diego keinen Elfmeter (60.).

Ein Freistoß des vor allem bei ruhenden Bällen auffälligen Regisseurs segelte in der Schlussphase knapp am kurzen Eck vorbei (79.). Freiburg drückte zwar auf den Ausgleich, doch der VfL brachte den insgesamt gerechten Erfolg nach Hause.

Hannover 96 nach 1:0-Sieg in Kaiserslautern mit historischem Saisonstart

Mit dem zweiten Auswärtssieg hat Hannover 96 seinen besten Saisonstart perfekt gemacht und ist bei seinem Jubiläum in der Fußball-Bundesliga auf den dritten Platz geklettert. Das Überraschungsteam aus Niedersachsen gewann beim 1. FC Kaiserslautern durch das Tor des Norwegers Mohammed Abdellaoue in der 33. Minute mit 1:0 (1:0). Beim FCK scheint dagegen die erste Euphorie nach dem Aufstieg verflogen. Die „Roten Teufel“, in der Tabelle nun auf Rang elf, verloren erstmals in dieser Saison ein Heimspiel und sind bereits seit vier Spielen ohne „Dreier“.

Trainer Marco Kurz ließ dieselbe Kaiserslauterer Mannschaft auflaufen, die noch vor vier Tagen bei Borussia Dortmund mit 0:5 unter die Räder gekommen war. Nach einigen Unsicherheiten zu Beginn des Spiels zeigten sich die Gastgeber aber gut erholt von dem Debakel und hatten die erste Chance durch Martin Amedick, der in der 12. Minute knapp neben das Tor köpfte. Nur wenige Sekunden später scheiterte erst Torjäger Srdjan Lakic an 96-Keeper Florian Fromlowitz, dann parierte der Ex-Lauterer auch den Nachschuss von Ivo Ilicevic aus kurzer Distanz.

In der 750. Bundesliga-Partie von Hannover waren die Niedersachsen im Spiel nach vorn in der ersten halben Stunde überhaupt nicht zu sehen. Das Team von Trainer Mirko Slomka lauerte auf Konter, die zuletzt beim 4:1 gegen Werder Bremen starken Angreifer Didier Ya Konan und Abdellaoue waren in der FCK-Hintermannschaft fast komplett abgemeldet. Die Führung fiel dann auch wie aus dem Nichts. Den ersten gelungenen Angriff schloss Abdellaoue nach einer Flanke von Manuel Schmiedebach erfolgreich mit dem Kopf ab.

Nach der Führung versäumten es die 96er nachzusetzen und hatten kurz vor dem Halbzeitpfiff Glück, als Lauterns Leon Jessen den Ausgleich auf dem Fuß (41.) hatte. Der Abwehrspieler nutzte ein Missverständnis der Hannoveraner und war plötzlich im Strafraum durch. Der Außenverteidiger zirkelte den Ball zwar an Fromlowitz vorbei, aber der Pfosten verhinderte den ersten Bundesliga-Treffer von Jessen.

Auch nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel nicht ansehnlicher, die Teams neutralisierten sich zumeist im Mittelfeld. Während die Niedersachsen auf weitere Konter hofften, fehlten Kaiserslautern die spielerischen Mittel, um ihren Spitzen in Position zu bringen. Die Angriffe der bemühten Lauterer wirkten halbherzig und einfallslos.

Dennoch sorgte Kaiserslautern von Zeit zu Zeit für Gefahr. Der Distanzschuss (61.) von Ilicevic flog aber ebenso über den Hannoveraner Kasten wie der Freistoß des Kroaten aus 20 Metern (72.). Auch der im Strafraum unverhofft an den Ball kommende Brasilianer Rodnei zielte aus fünf Metern (76.) zu hoch. Kurz darauf setzte Amedick einen Kopfball knapp vorbei (80.).