Bremen muss zum Auftakt der Königsklasse zu Hause gegen Tottenham auf Torjäger Pizarro verzichten. Die Spurs setzen auf van der Vaart.

Bremen. Zum Auftakt der neuen Saison in der Champions-League im europäischen Fußball bekommt es Bundesligist Werder Bremen in der schweren Gruppe A (mit Titelverteidiger Inter Mailand) gleich einem harten Brocken zu tun. Tottenham Hotspurs mit Neuzugang Rafael van der Vaart gastiert an der Weser. Dabei muss Werder-Coach Thomas Schaaf neben den verletzten Verteidigern Naldo und Per Mertesacker auch auf Topstürmer Claudio Pizarro verzichten. Dennoch strahlen die Bremer Zuversicht und Optimismus aus. „Wenn man es mit diesen Spielern gegen Bayern schafft, dann kann man das auch gegen andere Mannschaften“, sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf angesichts des erneuten Ausfalls eines Star-Trios. Vor dem ersten Gruppenspiel der Champions League gegen Tottenham Hotspur am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) forderte der Bremer Fußball-Lehrer daher wieder: „Wir müssen mutig sein und unsere Chancen suchen.“

Der Punktgewinn bei Rekordmeister Bayern München hat Schaaf gezeigt, dass seine Ersatzleute für höchste Ansprüche stark genug sind: „Kurzfristig geht das, langfristig ist das schwieriger.“ Auch gegen den letztjährigen Vierten der Premier League fallen neben Goalgetter Claudio Pizarro die beiden Top-Innenverteidiger Per Mertesacker (Gesichtsverletzung) und Naldo (Knieprobleme) aus, so dass Petri Pasanen und Sebastian Prödl das zweite Mal von Beginn an zusammen spielen dürfen.

Dass ausgerechnet die sonst in der Defensive oft wackeligen Werderaner mit dem Ersatz-Duo ohne Gegentor bleiben können, demonstrierten sie eindrucksvoll gegen die Bayern. Die auf drei Positionen veränderte Vierer-Kette mit Neuzugang Mikael Silvestre soll nun auch gegen die „Spurs“ verteidigen, die nach Schaafs Erkenntnissen „ein bisschen englischen Stil spielen, wenn sie lange Pässe auf Peter Crouch spielen“. Der englische Zwei-Meter-Mann bildet bei Tottenham das Sturmzentrum. Unter besonderer Beobachtung der Bremer Fans wird am Dienstag aber vor allem Rafael van der Vaart stehen, der als Spieler des Hamburger SVgegen Bremen besonders gern auftrumpfte und vor zwei Wochen in London unterschrieb. Angst vor dem niederländischen Offensivspieler? Nein, sagte Schaaf, seine Warnung klingt jedoch nach großem Respekt: „Man muss besonders aufpassen, wenn Crouch auf van der Vaart ablegt.“

Im Werder-Sturm fehlt weiterhin Pizarro. Der erfolgreichste Bremer Torjäger plagt sich immer noch mit einer Oberschenkelverletzung herum:„Es ist besser geworden, aber nicht so sehr wie ich dachte.“ Deutlich optimistischer ist der brasilianische Neuzugang Wesley, der sich in München an der Wade verletzt hat:„Es ist aber nichts Schlimmes, ich gehe davon aus, dass ich spielen kann.“ Für Pizarro dürfte Marko Arnautovic wie gegen die Bayern als einzige Spitze auflaufen. Der neu verpflichtete Österreicher zeigte in München erneut, warum ihm viele eine große Zukunft zutrauen. Mehrere Ausfälle hat allerdings nicht nur Werder, sondern auch Tottenham zu beklagen. Topstürmer Jermaine Defoe fehlt ebenso wie Verteidiger Michael Dawson und Mittelfeldmotor Luka Modric, der sich am Samstag beim 1:1 bei West Bromwich Albion schwer verletzt hat. Dennoch warnte Schaaf vor den Spurs, die sich in die Reihe der englischen „big four“ geschoben haben. „Das ist eine robuste Truppe, hat aber auch spielerische Elemente“, kommentierte der Werder-Coach: „Die haben Leute, die marschieren. Die Außen gehen stark nach vorne.“ Sein Gegenmittel will er nicht verraten.

Voraussichtliche Aufstellungen

Werder Bremen: Wiese – Fritz, Prödl, Pasanen, Silvestre - Bargfrede, Frings – Marin, Wesley , Hunt – Arnautovic

Tottenham Hotspur: Cudicini – Corluka, Kaboul, Gallas, Bale - Huddlestone, Palacios – Lennon, van der Vaart, Kranjcar (Modric) - Crouch

Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz)