Die deutschen Damen fordern im WM-Halbfinale nun den Topfavoriten Argentinien heraus

Hamburg. Dass 45 Minuten Busfahren manchmal riesigen Spaß machen können, wissen seit gestern auch die deutschen Hockeydamen. Durch einen 1:0-Sieg im Gruppenfinale gegen Australien, herausgeschossen per Strafeckentor von Abwehrchefin Tina Bachmann (43.), war das Team von Michael Behrmann bei der WM in Rosario in einem der besten Länderspiele der vergangenen Jahre ins Halbfinale eingezogen. Dort ist in der Nacht zu morgen (0.30 Uhr, live im Internet bei laola1.tv) Gastgeber Argentinien der Gegner.

Auf der Rückfahrt vom Stadion zum Hotel wurde ausgiebig gefeiert, nach dem Abendessen im Hotel saß die gesamte Mannschaft bis weit nach Mitternacht im gemeinsamen "Spielzimmer" und ließ das Erlebte Revue passieren. "Das zeigt die Stärke dieser Mannschaft: Wir haben eine große Geschlossenheit, bislang gab es überhaupt keinen Stress", sagt die Hamburger Torhüterin Kristina Reynolds. Die 26-Jährige vom Klipper THC zeigt sich bislang in Topform, profitiert allerdings auch von der hervorragenden Zusammenarbeit des gesamten Abwehrverbunds, der mit vier Gegentreffern aus fünf Gruppenspielen hinter Argentinien (2) die zweitbeste Defensive ist. "Ich bin bislang sehr zufrieden, weiß aber, dass ich noch einiges herausholen kann, wenn mehr aufs Tor kommt", sagt Reynolds.

Das dürfte morgen der Fall sein. Die Partie gegen die "Löwinnen" ist für die deutsche Auswahl die Belohnung eines engagierten Auftretens, auf die alle Spielerinnen hingearbeitet haben. "Vor 12 000 Fans im ausverkauften Stadion gegen das beste Team der Welt zu spielen, das ist ein Traum", sagt Reynolds. Sie und ihre Kolleginnen werden alles dafür tun, dass die nächste Busfahrt noch vergnüglicher wird.