Ein Kommentar von Björn Jensen

Die Worte, die Spieler und Verantwortliche der Hamburg Freezers vor der heute beginnenden Saison 2010/11 in der Deutschen Eishockey-Liga wählen, müssen den leidgeprüften Anhängern des Klubs in den Ohren klingen. Zu häufig haben sie in den vergangenen Jahren von einem Neuanfang hören und lesen müssen, der sich am Ende stets als Mogelpackung darstellte. Schlimmer noch: Von Jahr zu Jahr verschärfte sich die sportliche Krise der "Eisschränke", bis sie in diesem Frühjahr als Vorletzter erstmals die Play-offs verpassten.

Dennoch sollten die Fans noch einmal versuchen, Geduld mit ihren Lieblingen aufzubringen, denn der Totalumbruch, der diesmal gepriesen wird, ist ein ehrlicher. 19 neue Spieler sind gekommen, verpflichtet von einem neuen Trainer, der in Personalunion auch Sportdirektor ist und mit Michael Pfad einen Geschäftsführer über sich hat, der eigene Schwächen kennt und deshalb auf die Stärken seines Sportlichen Leiters vertraut.

Die Lust auf einen Neuanfang ist bei den Freezers im Spätsommer 2010 jedem Mitarbeiter anzumerken. Dass daraus nicht automatisch sportlicher Erfolg resultiert, ist allen bewusst. Ebenso wie die Tatsache, dass nur die härtesten Fans noch Geduld aufbringen werden, wenn auch diese Spielzeit zum chronischen Ausrutscher wird. Auch wenn die junge Mannschaft und die neuen Verantwortlichen für die Fehler der Vergangenheit nichts können: Mit diesem Druck müssen sie leben. Er kann auch Antrieb sein.