Hamburg. Die Hamburg Freezers müssen in der am kommenden Freitag beginnenden Spielzeit 2010/11 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nur gegen 13 Konkurrenten kämpfen. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln hob gestern zwei einstweilige Verfügungen gegen den Ausschluss der Kassel Huskies auf. Es schloss sich damit dem Münchner OLG an, das der DEL bereits am Dienstag recht gegeben hatte. Dort war es um die Rechtmäßigkeit des Schiedsgerichts gegangen, das den Lizenzentzug der Huskies am 30. Juni wegen der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bestätigt hatte. Kassel will nun vor den Bundesgerichtshof ziehen. "Das sind allerdings nur noch Scheingefechte, um später Schadenersatzansprüche gegen die DEL geltend machen zu können", sagte Geschäftsführer Fritz Westhelle. Ein neuer Spielplan, der von Oktober an gelten soll, wird in der kommenden Woche vorgestellt.

Auswirkungen auf das Team des neuen Cheftrainers Stéphane Richer, der im Sommer von Kassel nach Hamburg gewechselt war und auf drei Monatsgehälter wartet, hat die Entscheidung nicht. "Wir werden keinen Spieler aus Kassel verpflichten", sagte Richer. Auch Angreifer Manuel Klinge, der monatelang als Freezers-Zugang gehandelt worden war und dann doch abgesagt hatte, ist kein Thema mehr, zumal Probespieler Aleksander Polaczek gestern einen Einjahresvertrag unterzeichnete.

Der 30-Jährige, der bis April bei den ebenfalls insolventen Frankfurt Lions gespielt und sich seit Ende Juli bei den Freezers fit gehalten hatte, überzeugte die Verantwortlichen durch seinen Einsatzwillen und seinen Charakter. "Er kann besonders in Unterzahl eine wichtige Rolle spielen, sich in fast jede Reihe einfügen und passt mit seiner Schnelligkeit perfekt in unser System. Aber er bringt auch Stimmung in die Kabine", lobte Richer den Angreifer. Der sagte: "Ich bin nach den vielen Wochen der Ungewissheit sehr froh und erleichtert, dass ich hier spielen darf, und werde alles geben, um den Freezers zu helfen, ihre Ziele zu erreichen."