Hamburg. Der neunte Hamburger Triathlon, der größte der Welt, ist noch nicht geschwommen, geradelt und gelaufen, da denkt Frank Bertling schon intensiv über die Jubiläumsveranstaltung im nächsten Jahr nach. "Wir müssen uns dringend unterhalten, wie wir die Kapazitäten erweitern können", sagt der Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur Upsolut. Die rund 9000 Startplätze für die Jedermannrennen am Sonnabend und Sonntag waren früh vergriffen. 3000 bis 4000 Interessenten, vor allem für die Sprintdistanz (500 m Schwimmen, 20 km Rad fahren, 5 km Laufen), mussten abgewiesen werden.

"Das Problem sind die Wechselzonen" sagt Bertling, "da sind wir räumlich an der Grenze." Zwei Lösungen sieht er: "Wir bauen am Ballindamm einen doppelstöckigen Wechselbereich, oder wir erweitern die Veranstaltung auf drei Tage." Für letztere lag bisher keine Genehmigung der Stadt vor. Die will Bertling für 2011 beantragen.

Diesmal bereiten erst einmal die hohen Temperaturen Kopfzerbrechen. Weil die Alster gestern 26 Grad Celsius warm war, müssen Breiten- und Spitzensportler wohl zum ersten Mal in Hamburg auf ihre Neoprenanzüge verzichten. Das schreiben die Regeln des Weltverbandes ITU vor. Profis dürfen ab 20 Grad, Amateure ab 22 Grad nur normale Badebekleidung tragen. Die endgültige Entscheidung soll heute Abend auf der Pasta-Party in der Axel-Springer-Passage, Caffamacherreihe, verkündet werden. Das Gemeinschaftsessen startet um 18.30 Uhr.

Der Neoprenanzug schützt nicht nur vor Kälte, sondern stabilisiert auch die Wasserlage und verschafft den Schwimmern Auftrieb. Vor allem für die technisch schwachen stellt die Gummihaut eine wichtige Hilfe dar. "Mit einem Neoprenanzug sind wir über 1500 Meter bis zu einer halben Minute schneller", weiß Jan Frodeno. Der Olympiasieger macht jedoch auch in Badehose eine gute Figur. Er gehört zu den guten Schwimmern. Das erwartete Anzugverbot würde ihn bevorteilen.

Wer sich die Streckenführung des Triathlons einprägen will, dem zeigt Hauptsponsor Hamburg Wasser auf der Internetseite www.hamburgwasser.de/hamburg-triathlon-2010.html schon vorab den Weg ins Ziel. Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit warnt aber vor zu viel Ehrgeiz: "Genießen kommt bei diesem Wetter vor Gewinnen." Der ehemalige Segelweltmeister startet mit seinen Söhnen in der Staffel.