Der Buxtehude SV zieht durch einen rauschenden 35:20-Sieg gegen Göppingen ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft ein.

Buxtehude. All die Warnungen von Dirk Leun vor dem Gegner wirkten hinterher hoffnungslos übertrieben. Aber mit einem solch rauschenden Auftritt der Handballerinnen des Buxtehuder SV hatte wohl selbst der Trainer nicht rechnen können. Vier Tage nach dem eher beschwerlichen 28:24-Sieg in Göppingen gewann der deutsche Vizemeister das Viertelfinalrückspiel um die deutsche Meisterschaft überlegen mit 35:20 (14:10) und hat damit nicht nur das Halbfinale, sondern auch sein erstes Saisonziel erreicht: die Qualifikation für den europäischen EHF-Pokal.

"Ich konnte heute sehen, dass meine Mannschaft etwas erreichen wollte. Dieser Mut stimmt mich sehr optimistisch für die kommenden Aufgaben", sagte Leun. Sein Göppinger Amtskollege Aleksandar Knezevic war spürbar beeindruckt: "Buxtehude ist für mich Anwärter Nummer eins auf den Titel."

+++ Buxtehude kämpft um den Einzug ins Halbfinale +++

Anders als die anderen Spitzenkandidaten für die Meisterschaft ließ Leuns Mannschaft bei ihrem Gegner keine Hoffnung aufkeimen. Nach dem Zwischenstand von 7:6 (14.) zog Buxtehude, gestützt auf eine starke Abwehr, unaufhaltsam davon. Gegen Ende konnte man den Vorsprung dank der Geistesgegenwart von Friederike Lütz sogar in dreifacher Unterzahl ausbauen.

"Wichtig war, dass wir durchweg konzentriert gespielt und auch nach der Halbzeit weiter Druck gemacht haben", sagte die verletzte Kapitänin Isabell Klein. Bedingt durch ihren und Sina Namats Ausfall war Isabell Kaiser in den Kader gerutscht. Die Nachwuchskreisläuferin aus dem Drittligateam konnte bei ihrem Bundesligadebüt ein Tor und zwei herausgeholte Siebenmeter verbuchen. Beste Buxtehuder Schützin war Stefanie Melbeck, die alle fünf Siebenmeter verwandeln konnte. Aus dem Feld trafen Josephine Techert sowie die Flügelspielerinnen Maxi Hayn und Lone Fischer jeweils viermal.

Gegner im Halbfinale ist der HC Leipzig, der sich nach dem 26:21-Sieg im Hinspiel in Frankfurt (Oder) gestern auch eine 24:25-Heimniederlage leisten konnte. "Das wird eine deutlich schwerere Aufgabe", fürchtet Leun. Das Hinspiel in Leipzig findet am kommenden Mittwoch statt. Für das Rückspiel am 5. Mai (19.30 Uhr, Halle Nord) sind von heute Nachmittag an Karten im BSV-Shop und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Zuvor muss, besser: darf das Team Buxtehude abermals nach Göppingen reisen. Bei der DHB-Pokal-Endrunde greift die Mannschaft nach ihrem ersten nationalen Titel. "Das wäre natürlich die Krönung von 23 Jahren Erstklassigkeit", sagt Manager Peter Prior, der heute 55 Jahre alt wird. Er konnte den Fans am Ende noch eine frohe Botschaft überbringen: Der Vertrag mit Kreisläuferin Diane Lamein wurde um ein Jahr bis 2013 verlängert.