Ein Kommentar von Achim Leoni

Mit einer halben Million Euro lässt sich eine Menge bewegen. Man kann damit Wohnungen bauen, ein Kulturfestival finanzieren, ein soziales Projekt auf die Beine stellen, ein Schwimmbecken sanieren. Man kann es für viele Dinge verwenden, die dringender erscheinen als eine Ruderregatta. Politisch wird also niemand der Stadt einen Vorwurf daraus machen, dass sie dem Weltcup in Allermöhe den Geldhahn abgedreht hat.

Sie muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, warum sie die Veranstaltung 2011 überhaupt unterstützt hat und nun, nach nur einer Austragung, wieder fallen lässt. Diese Art der Förderung ist nicht nachhaltig. Fast alle etablierten Großereignisse, die sich Hamburg aus gutem Grund etwas kosten lässt, haben eines gemeinsam: Sie kehren, wie der Marathon, die Cyclassics und der Triathlon, jährlich wieder. Die Chance dazu wäre auch beim Ruderweltcup gegeben, zumal die Münchner Konkurrenz aufgeben musste. Eine Anschlussfinanzierung wäre auch ein wahrnehmbares Bekenntnis gewesen, dass es der Stadt mit ihren olympischen Ambitionen ernst ist.

Die Weltcupveranstalter müssen sich fragen lassen, ob sie alle werblichen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Die natürlichen Wettkampfflächen im Herzen Hamburgs blieben seinerzeit ungenutzt. Gewiss, die Alster und damit die Menschen in der Stadt einzubinden, würde zusätzliche Kosten verursachen. Aber es würde eine solche Großveranstaltung unverwechselbar machen. Das Geld dafür wäre vermutlich gut angelegt.