Michael Schumacher fährt im ersten freien Training den WM-Favoriten davon. Weltmeister Sebastian Vettel ist hoffnungsvoll für Sonntag.

Shanghai. Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher hat mit der Trainingsbestzeit in China die Hoffnung bei Mercedes auf den ersten Podiumsplatz seit knapp zwei Jahren steigen lassen. Der 43-Jährige legte am Freitag in Shanghai in seinem Silberpfeil die schnellste Runde hin. Damit bestätitgt Mercedes die starke Form vor dem Rennen wie schon an den ersten beiden Saisonwochenenden. Der WM-Zweite Lewis Hamilton im McLaren als Zweiter und Schumi-Kumpel Sebastian Vettel im Red Bull als Dritter hatten das Nachsehen. „Es war ein problemloser Tag und ich bin sehr zufrieden damit, wie sich das Auto hier bislang steuern lässt“, sagte Schumacher nach seiner Vorstellung.

Teamkollege Nico Rosberg wurde Fünfter und rundete das gute Mercedes-Ergebnis ab. Zum Vergleich: Der WM-Führende Fernando Alonso (35 Punkte) im Ferrari wurde nur Zehnter und landete damit gar noch hinter Nico Hülkenberg im Sahara Force India. Allerdings sind die Trainingsergebnisse vom Freitag nie für bare Münze zu nehmen. „Zeiten und Reihenfolge von heute bedeuten nicht, dass die Rangfolge morgen und am Sonntag so oder so ähnlich aussehen wird“, bemerkte Mercedes-Motorsportchef Nobert Haug. Gerade Mercedes kämpfte bei den Auftaktrennen über die lange Distanz mit Reifenproblemen und verlor daher an Boden.

Allerdings zeigte das Resultat erneut, wie sich die Kräfteverhältnis an der Spitze verschoben haben. „Man sieht, dass es sehr eng ist. Mercedes, McLaren, wir – auch Lotus darf man nicht abschreiben“, sagte Doppel-Weltmeister Vettel.

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Mit aktuell 18 Punkten liegt der Hesse in der WM-Wertung nur auf Platz sechs. Bei seiner geplanten Aufholjagd könnte dem 24-Jährigen helfen, dass der WM-Zweite Hamilton (30 Punkte) am Sonntag in der Startaufstellung fünf Plätze nach hinten versetzt wird. Am McLaren des Briten musste nach dem Malaysia-Rennen Ende März das Getriebe gewechselt worden. „Ich denke, dass McLaren nach wie vor der Favorit ist“, bekräftigte Vettel indes. Hamiltons Teamkollege und WM-Dritte Jenson Button (25 Zähler) wurde am Freitag Sechster.

Nachdem Vettel in Malaysia nach seiner Kollision mit dem Inder Narain Karthikeyan noch von Platz vier aus den Punkten gefallen und stinksauer war, zeigte sich der Titelverteidiger in China nun wieder zuversichtlich. „Ich denke, es war ein ganz guter Tag für uns. Es fühlt sich insgesamt besser an“, sagte Vettel.

Bei nasskaltem Wetter und wolkenverhangenem Himmel sorgte Marussia-Pilot Timo Glock für einen Aufreger, als er zur Hälfte des zweiten Trainings am Nachmittag von der Strecke abkam und in einen Reifenstapel sauste. „Keine Ahnung, was passiert ist. Ich kam in der ersten Kurve an und das Auto fuhr einfach geradeaus weiter. Wir hatten einige neue Teile am Auto. Ich hoffe, dass die dabei nicht kaputt gegangen sind“, sagte der 30-Jährige. Über Boxenfunk hatte er zuvor über Schmerzen geklagt. Anschließend gab der Hesse indes Entwarnung. „Mir geht es gut, kein Problem. Zuerst kam es mir so vor, als hätte ich Schmerzen in der linken Hand.“ (dpa/abendblatt.de)