Der BVB muss in Wolfsburg den Vorsprung verteidigen, Bayern bekommt es im Derby mit dem FC Augsburg zu tun. Götze fehlt beim Meister noch.

Dortmund. Showdown, Endspiel, Gipfeltreffen: Doch vor dem vermutlich entscheidenden Bundesliga-Highlight zwischen den Erzrivalen Borussia Dortmund und Bayern München am kommenden Mittwoch (20 Uhr) hat der Spielplan für die beiden Titelfavoriten noch ein brisantes Fernduell parat. Denn Tabellenführer BVB muss beim VfL Wolfsburg antreten, der momentan drei Punkte schlechtere Rekordtitelträger aus München ebenfalls am Sonnabend (beide 15.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den abstiegsbedrohten Neuling FC Augsburg.

Siege müssen her, sollen die Bayern-Träume von der „Schale“ und dem Champions-League-Pokal nicht in den kommenden drei englischen Wochen platzen. „Wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir uns alle drei Tage konzentrieren können“, meinte Kapitän Philipp Lahm auch in Bezug auf die Duelle im Halbfinale der „Königsklasse“ gegen Real Madrid (17. und 25. April). „Angst vor Real? Vor Augsburg habe ich mehr Angst, weil ich hoffe, dass die Spieler das ernst nehmen werden“, verriet Präsident Uli Hoeneß.

„Das ist für keinen von uns ein Problem, weil wir alle wissen, dass die Bundesliga das oberste Ziel ist. Gegen Augsburg wird es schwer, die haben einen guten Lauf“, meinte Nationalspieler Holger Badstuber in der Bild-Zeitung, räumte jedoch auch ein: „Die englischen Wochen gehen schon an die Substanz. Jedoch wir sind diesen Rhythmus gewohnt. Im Nachteil gegen Dortmund sehe ich uns deswegen nicht.“

Kagawa: Kein Bekenntnis zum Deutschen Meister

Die Borussia kann sich derweil ausschließlich auf ihre Punktspiele fokussieren. Die Bilder am Donnerstag hatten Symbolcharakter: Im Raubtierhaus des Dortmunder Zoos hatte Borussias Polen-Trio gerade die Patenschaften für zwei Löwenbabys übernommen und schrieb fleißig Autogramme. Dabei machten Lukasz Piszczek, Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski aus ihrer Gier auf den erneuten Titelgewinn kein Hehl.

„Gerade weil wir deutscher Meister werden wollen, brauchen wir nicht nur am Sonnabend drei Punkte, sondern auch am Mittwoch. Wir werden alles dafür tun“, meinte Lewandowski, der bislang 17 Treffer erzielte. Hochmotiviert für den Saisonendspurt zeigt sich auch BVB-Coach Jürgen Klopp: „Wie groß meine Motivation ist? Wenn man sie in Flaschen abfüllen und die dann verkaufen würde, dann käme man in den Knast dafür.“

Die Borussen haben sich auch durch das spektakuläre 4:4 gegen Stuttgart am vergangenen Freitag und auch durch die Spekulationen um die ausstehende Vertragsverlängerung von Shinji Kagawa nicht verunsichern lassen. Der BVB fährt als bestes Rückrundenteam (29 Punkte) mit breiter Brust nach Wolfsburg.

Ohnehin sind die Westfalen seit 22 Spielen ungeschlagen (zuletzt am 18. September 1:2 bei Hannover 96). Das Hinspiel gegen die „Wölfe“ gewann Dortmund sogar 5:1 und zudem insgesamt fünf der letzten acht Gastspiele bei den Niedersachsen. Beste Aussichten also für eine gute Ausgangsposition für das Spiel der Spiele gegen die Bayern.

„Nicht nur ich, sondern der gesamte Verein und vor allen Dingen unsere Fans freuen sich wahnsinnig auf das Duell mit dem FC Bayern. In diesem Spiel ist alles möglich, und wir werden versuchen, die Bayern weiter auf Distanz zu halten“, sagte Dortmunds Jungstar Mario Götze der "WAZ".

Seit Dienstag befindet sich der Nationalspieler nach seiner Schambeinentzündung wieder im Mannschaftstraininng und soll das Trumpf-As im Ärmel der Borussen für den Saisonendspurt sein. „Der BVB unterstützt mich, wo er nur kann, und die nächsten Trainingstage werden dann zeigen, wann ich das Team auf dem Rasen wieder unterstützen werde“, so der 19-Jährige, der vermutlich spätestens am nächsten Mittwoch und damit erstmals seit vier Monaten wieder zum Kader gehören wird. Der Nationalspieler musste vor dem Match in Wolfsburg im Training kürzertreten. „Das vermindert seine Chancen, dem Kader anzugehören“, sagte Klopp am Donnerstag. Wahrscheinlicher sei es, dass Götze am 11. April im Heimspiel gegen Bayern München sein Rückrunden-Debüt feiert. „Wir wollen seine Qualität nutzen, aber nichts über den Zaun brechen“, meinte Klopp. (dpa/sid/HA)