Der Japaner liebäugelt offenbar mit einem Wechsel nach England oder Spanien. Der BVB würde den 2013 auslaufenden Vertrag gerne verlängern.

Dortmund. Die Rückkehr von Mario Götze hatte die Fans von Borussia Dortmund gerade euphorisiert, da trafen Gerüchte über den Abgang von Shinji Kagawa den schwarz-gelben Anhang bis ins Mark. Der japanische Shooting-Star, in nur zwei Jahren vom Schnäppchen aus der zweiten Liga zu einem der begehrtesten Mittelfeldspieler Europas gereift, wird nach Angaben der Bild-Zeitung das vorliegende Angebot des deutschen Fußball-Meisters für eine Vertragsverlängerung bis 2016 ablehnen und plant stattdessen einen Wechsel nach England.

"Wir wissen, dass er mit England und Spanien liebäugelt. Die Frage ist, zu welchem Zeitpunkt“, sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc, verwies aber auch auf das offenbar gute Angebot des deutschen Meisters: "Es wird zeitnah eine Entscheidung geben. Wir würden sehr gern mit ihm verlängern. Der Ball liegt weiter im Strafraum, Shinji muss ihn verwandeln.“

Kagawa, der im Sommer 2010 für 350.000 Euro von Cerezo Osaka gekommen war, wird seit einigen Wochen mit Manchester United, dem FC Arsenal und dem FC Chelsea in Verbindung gebracht. Sein Vertrag in Dortmund läuft bis 2013. Der BVB hat ihm für eine Verlängerung angeblich eine Erhöhung des Gehalts von 1,5 auf 3 Millionen Euro pro Jahr angeboten.

Kurios: Fünf Stunden vor der Bild-Meldung hatte "Der Schwarz Gelbe Borussen Blog“ mit Verweis auf eine angeblich interne Quelle verkündet, Kagawa habe seinen Vertrag bereits verlängert. Am Mittwoch hieß es dort, man sei weiterhin guter Dinge. Schließlich hätten sich Informationen dieser Quelle zuletzt schon einmal als richtig erwiesen.

Kagawa, als Mittelfeldspieler mit acht Toren bester Rückrunden-Schütze der Bundesliga, hatte den BVB zuletzt mit asiatischer Freundlichkeit gelobt, ein klares Bekenntnis aber vermieden. Sein Berater Thomas Kroth, früherer Profi in Dortmund und damals auch Mitspieler Zorcs, hatte professionell nichtssagend erklärt, sein Klient fühle sich wohl, man sehe angesichts eines Vertrags bis 2013 aber keine Eile.

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Keine Eile benötigte der BVB überraschenderweise auch bei der Rückkehr von Jungstar Götze. Als der 19-Jährige im Januar zunächst einen Muskelfaserriss erlitt und danach eine Überlastung und Stressreaktion des Schambeins Einsätze unmöglich machte, waren dies in Dortmund Horror-Nachrichten. Doch Götzes Ausfall machte sich erstaunlicherweise kaum bemerkbar, ohne ihn blieb der BVB nun in zwölf Spielen ungeschlagen.

Dennoch war die Erleichterung groß, als der Nationalspieler seiner fast 700.000 Fans starken Facebook-Gemeinde nach den ersten Einheiten am Dienstag schrieb, er sei "guter Dinge“. Ein Einsatz am Samstag beim VfL Wolfsburg scheint schon möglich, vor allem der im potenziellen Meisterschafts-Endspiel am kommenden Mittwoch gegen Bayern München wahrscheinlich.

"Es ist ein großartiges Gefühl, wieder dabei zu sein“, sagte Götze: „Allerdings muss ich mich nach der langen Pause erst einmal wieder reinfinden“. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watze erklärte, Götze sei "eine zusätzliche, sehr, sehr gute Option“. Die Mannschaft sei "sehr stabil. Aber nun kommen noch extrem schwere Spiele, vielleicht kann er uns helfen. Wir brauchen Ruhe und Geduld“.

Wie oft der BVB allerdings noch mit seinem Traum-Duo im offensiven Mittelfeld auflaufen wird, ist somit offen. Sollte Kagawa im Sommer gehen, blieben noch maximal sieben Pflichtspiele, um gemeinsam mit Götze zu zaubern.