Boxenluder gibt es schon lange nicht mehr in der Formel 1. Frauen am Steuer allerdings auch nicht. Das weibliche Element in der Männerbranche beschränkt sich auf die "Grid Girls", die den Fahrern in der Startaufstellung den Platz zuweisen. Maria de Villota will das ändern. Die 32-jährige Spanierin hat einen Vertrag als Testfahrerin beim spanischen HRT-Team unterschrieben.

Formel-1-Pate Bernie Ecclestone wünscht sich schon lange eine schnelle Rennfahrerin zur Belebung seines Milliardengeschäfts. Die bisher letzte Frau, die sich für einen Grand Prix qualifizierte, war 1976 die Italienerin Lella Lombardi. Dass Maria de Villota ihr nacheifert, ist keine Überraschung: Ihr Vater fuhr in den 70er-Jahren Formel-1-Rennen. Und seine flinke Tochter spielte schon als Kind mit Autos und liebte alles, was vier Räder hat.

Ob sie tatsächlich schnell genug für einen Renneinsatz ist, muss sie bei Testfahrten beweisen. Geht es nach der studierten Sportwissenschaftlerin aus Madrid, muss die Formel 1 kein Traum bleiben: "Nichts ist unmöglich", sagt sie.

Lernen muss die Blondine, mit dem derben Humor der Vollgasmachos umzugehen. Beim Boxenstopp heißt es dann schnell mal: "Achtung, eine Frau parkt ein." Für Maria de Villota kein Problem: "Ich will alle Männer überholen." Altmeister Michael Schumacher ist auf ihrer Seite: "Es gibt keinen Grund, warum nicht auch eine Frau erfolgreich Rennen fahren kann."