Hamburg. Der VfL 93 Hamburg zieht seine Badmintonmannschaft nach dieser Saison aus der Bundesliga zurück. Der Etat von rund 30 000 Euro ist nach dem Rückzug des Hauptsponsors, einem Münchner Pharmaunternehmen, nicht mehr zu finanzieren. Das Team muss in der nächsten Spielzeit zwei Klassen tiefer, in der Regionalliga, antreten. Das schreibt die Spielordnung des deutschen Verbandes (DBV) vor. "Das ist ein schwerer Rückschlag für den Badmintonsport in Hamburg, weil wir jetzt für talentierte junge Spieler nicht mehr attraktiv sind", sagt Verbandspräsident Wolfgang Wienefeld, der gleichzeitig dem Organisationsteam des VfL 93 angehört. Seine Tochter Inken Wienefeld, deren Doppelpartnerin Isabel Herttrich und Sebastian Rduch werden den Verein wie die beiden ausländischen Profis verlassen. Trainer Jacek Hankiewicz will bleiben und den Neuaufbau versuchen. Pläne gibt es, die Gründung einer Spielgemeinschaft mit anderen Klubs ist einer davon.

Der VfL 93, derzeit Tabellenachter und sportlich nicht mehr in Abstiegsgefahr, spielte zuletzt fünf Jahre in Folge in der höchsten Spielklasse. Das hatte der Verein zuvor nie geschafft. 130 Zuschauer im Schnitt waren zudem ein Spitzenwert in der Bundesliga. Parallel dazu leistete der Verband am Olympiastützpunkt am Dulsbergbad unter der Leitung von Trainer Diemo Ruhnow hervorragende Jugendarbeit, die den DBV jetzt veranlasste, Hamburg beim Deutschen Olympischen Sportbund als Bundesnachwuchsstützpunkt vorzuschlagen. Der Zwangsabstieg des VfL 93 dürfte daran nichts ändern.