Der spanische Radprofi Alberto Contador, der zu einer zweijährigen Dopingsperre verurteilt wurde, will Berufung einlegen und seine Karriere fortsetzen. Unterstützung bekommt er von Tennis-Profi und Landsmann Rafael Nadal.

Pinto. Das Urteil vom Internationalen Sportgerichtshof CAS ist hart: Zwei Jahre muss der spanische Radprofi Alberto Contador dem Radsport wegen seiner Dopingsperre fernbleiben. Er hat sich wie ein „Verbrecher“ gefühlt, spricht von „Qualen“ und „Desillusion“. Ans Aufhören denkt Contador aber nicht: Der Radprofi wird seine Karriere wie zuletzt erwartet fortsetzen und erwägt gegen das Urteil in Berufung zu gehen. „Ich werde weiter Radfahren und sauber bleiben wie eh und je. Ich bin unschuldig“, erklärte Contador am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in seinem Heimatort Pinto bei Madrid und ergänzte: „Meine Anwälte prüfen derzeit, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.“ Seine Stimmung sei im Moment nicht die beste, das werde ihn aber alles stärker machen, erklärte er weiter.

Contador war am Montag vom Internationalen Sportgerichtshof CAS zu einer Doping-Sperre von zwei Jahren verurteilt worden. Der 29-Jährige wurde wegen seines positiven Dopingtests auf Clenbuterol bei seinem Tour-Sieg 2010 rückwirkend bis zum 6. August 2012 gesperrt. Damit wurde ihm der Toursieg ebenso aberkannt wie auch der Erfolg beim Giro d'Italia 2011.

+++Contador verliert Tour-Sieg und wird zwei Jahre gesperrt+++

Der Saxo-Bank-Profi versuchte stets, die geringen Spuren von Clenbuterol in seinem Körper durch den Verzehr eines verunreinigten Stück Rindfleischs zu erklären. Bis zuletzt hatte Contador („Ich bin ein Vorbild an Sauberkeit“) an einen Freispruch geglaubt und immer wieder seine Unschuld beteuert.

Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), John Fahey, glaubte ihm allerdings kein Wort und bezeichnete den Spanier nach dem Urteilsspruch als „Betrüger“. Das Urteil sei eindeutig. „Jemand, bei dem eine verbotene Substanz im Körper gefunden wurde, ist ein Betrüger. So einfach ist es.“

Das komplizierte Dopingverfahren hatte sich über 18 Monate hingezogen. Die Zeit sei zermürbend gewesen, er sprach von einer „Qual“. Contador hat nun 30 Tage Zeit, vor dem Schweizer Bundesgericht Berufung einzulegen, die aber keine aufschiebende Wirkung hätte. „Wir werden weiter kämpfen bis zum Ende“, sagte Contador bei seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach dem Urteil.

Unterstützung erhält Contador von Saxo-Bank-Teamchef Bjarne Riis, der zu „100 Prozent“ hinter ihm stehe. „Wir müssen das Urteil respektieren. Aber Alberto hat unsere volle Unterstützung. Wir haben über der Zukunft gesprochen, er will seine Karriere in unserem Team fortsetzen“, sagte der Däne.

Aus seiner Heimat erhält Contador ohnehin weiterhin breite Unterstützung. Der spanische Tennisprofi Rafael Nadal ist seinem Landsmann zur Seite gesprungen. „Unglaubliche Nachrichten von Contador. Es gibt keine definitiven Beweise, aber sie geben ihm die Höchststrafe. Beklagenswert! Nur Mut, Champion! Du hast meine volle Unterstützung“, twitterte Nadal am Montagabend.

Der umstrittene Rad-Kollege Alexander Winokurow hat ebenfalls mit Unverständnis auf die Dopingsperre reagiert. „Solch eine Entscheidung habe ich nicht erwartet. Das CAS-Urteil war eine große Überraschung“, schrieb der Kasache auf seiner Facebook-Seite. Winokurow war selbst zwei Jahre wegen Dopings gesperrt gewesen. „Ich kenne die Situation, in der Alberto jetzt steckt. Man muss an sich glauben“, schrieb der 38-Jährige. Winokurow kritisierte, dass Contador der Sieg bei der Tour de France 2010 aberkannt worden ist. Damit bestrafe man seine früheren Teamkollegen bei Astana, die während der Tour für Contador gearbeitet hatten.