Lausanne. Alberto Contador, 29, steht vor den Trümmern seiner Radsportkarriere. 18 Monate dauerte es, bis der Internationale Sportgerichtshof Cas nach einem positiven Befund auf das Kälbermastmittel Clenbuterol ein Urteil fällte. Die Verteidigungslinie des Spaniers, er habe verseuchtes Fleisch gegessen, verfing bei den drei unabhängigen Richtern in Lausanne nicht. Sie unterstellten Contador Doping-Absicht und sperrten ihn für zwei Jahre bis zum 5. August 2012. Zudem werden ihm sämtliche Erfolge seit dem 21. Juli 2010 aberkannt - besonders sein dritter Sieg bei der Tour de France 2010 und sein zweiter Erfolg beim Giro d'Italia ein Jahr später. Als erstem Tour-Sieger war 2006 dem US-Profi Floyd Landis 2006 das Gelbe Trikot abgenommen worden. Ob Contador zusätzlich eine Geldstrafe von mindestens 2,4 Millionen Euro zahlen muss, wird noch geprüft.

"Das ist ein trauriger Tag für unseren Sport", sagte Weltverbandspräsident Pat McQuaid. "Manche werden von einem Sieg reden, aber das ist nicht der Fall. Es gibt beim Thema Doping keine Gewinner." Der frühere spanische Tour-Sieger Pedro Delgado behauptete: "Das Strafmaß ist völlig übertrieben." Der ehemalige HTC-Teamchef Rolf Aldag monierte den langen Zeitraum der Urteilsfindung, sagte aber: "Das Urteil ist ein klares Statement." Tour-Sieger 2010 könnte nun der damalige Zweite Andy Schleck aus Luxemburg werden.