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Es ist ein Gefühl der Zufriedenheit, das Janne Müller-Wieland, 26, befällt, wenn sie die Entwicklung ihrer Mannschaft analysiert. "Als ich vor wenigen Jahren die einzige Nationalspielerin im Klub war, musste ich viel mehr Verantwortung tragen. Jetzt sind wir so breit aufgestellt, dass ich auch mal fehlen darf, ohne dass wir Probleme bekommen", sagt sie. Und dennoch: Die Hockeydamen des Uhlenhorster HC wären ohne ihre Spielführerin ein anderes Team, mit Sicherheit ein schlechteres. Die Nationalspielerin bringt nämlich ein Gut ein, das in der jungen Mannschaft nur wenige andere vorweisen können: Erfahrung.

Allerdings hat sie gelernt, diese so zu vermitteln, dass sie beruhigend auf die Mannschaft wirkt, anstatt den Druck auszuüben, den sie noch vor zwei Jahren entfachen musste. Damals, im Sommer 2009, holte der UHC überraschend den deutschen Feldmeistertitel, weil das Team unbekümmert drauflosstürmte. Im vergangenen Juni, beim Endspiel auf eigener Anlage gegen Rot-Weiß Köln, war die Weiterentwicklung zu sehen, die man auch an der Person Janne Müller-Wieland festmachen kann. Beim 4:1-Sieg gab es ein kontrolliertes Offensiv-Feuerwerk, angeleitet von Abwehrchefin Müller-Wieland, die die Mannschaft mit klaren Ansagen und klaren Pässen zu lenken weiß. Dass sie im August mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM in Mönchengladbach Silber holte und die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London schaffte, war für die Wirtschafts-Fachfrau, die als Selbstständige Marktanalysen durchführt und in Berlin ein Start-up-Unternehmen gründen will, nur ein Teilerfolg. Zweite Plätze sind nicht ihr Anspruch.

(bj)