Die WM scheint für den Torhüter aber nicht gefährdet. Bayer-Trainer Jupp Heynckes würde ihn sogar für die Nationalmannschaft schonen.

Leverkusen. Fußball-Nationaltorhüter René Adler ist wegen seines Rippenbruchs am Donnerstag zu weiteren medizinischen Untersuchungen nach München gereist. Für den 25 Jahre alten Keeper vom Bundesligisten Bayer Leverkusen standen dort zwei Termine bei Nationalteam-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und dem Orthopäden Ludwig Seebauer an. „Es ist ganz normal, dass noch weitere Ärzte hinzugezogen werden. Die Untersuchungen und Behandlungen laufen in enger Abstimmung mit dem DFB und unserem Vereinsarzt Achim Münster“, sagte Bayer-Sprecher Dirk Mesch. Die Bayer-Verantwortlichen und Bundestrainer Joachim Löw hoffen weiter auf eine schnelle Genesung der deutschen Nummer 1. Nach der bisherigen Prognose muss die Verletzung Adlers, der sich am Samstag gegen den VfB Stuttgart die vierte Rippe gebrochen hatte, nicht wie 2006 operiert werden. Bisher gehen alle davon aus, seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Südafrika gerate dadurch nicht in Gefahr.

„Diese Verletzung darf man jetzt nicht dramatisieren. Als ich in Marseille spielte, habe ich zwei Wochen nach einem Rippenbruch wieder gespielt“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im „Express“. Er betonte, dass Bayer „selbstverständlich nichts dagegen“ habe, „wenn Müller-Wohlfahrt noch einmal nachschaut“.

Trainer Jupp Heynckes erwägt, Adler selbst im Fall einer schnellen Genesung in dieser Saison nicht mehr einzusetzen, um dessen WM- Chancen nicht zu gefährden. „Eventuell kann er im letzten Spiel bei Borussia Mönchengladbach spielen. Aber er hat ja noch ein großes Ziel vor Augen“, sagte Heynckes. Am Samstag rückt Fabian Giefer im Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover 96 für Adler zwischen die Pfosten.

Der Leverkusener Keeper war von Bundestrainer Joachim Löw Anfang März vor dem Länderspiel gegen Argentinien zur Nummer eins im deutschen Nationalteam benannt worden. Danach konnte Adler sowohl im DFB-Team als auch in den Bundesliga-Spielen nicht überzeugen. Er leistete sich Ausrutscher und Patzer, die eine heiße Diskussion über die Löw-Wahl auslösten. Daran beteiligten sich auch seine Konkurrenten Tim Wiese von Werder Bremen und Manuel Neuer vom FC Schalke 04 – mehr oder minder moderat.