Der HSV-Kapitän hat in sieben Jahren sechs Trainer erlebt. Das hemme die Entwicklung der Mannschaft.

Hamburg. Mannschaftskapitän David Jarolim vom Hamburger SV hat Torhüter Frank Rost nach dessen Kritik an der Vereinsführung wegen fehlender Kontinuität in der Trainerfrage den Rücken gestärkt. „Natürlich hat er recht. Ich habe in meinen sieben Jahren sechs Trainer erlebt. Das ist nicht gut, man braucht Kontinuität“, sagte Jarolim dem Sport-Magazin „Kicker“ und ergänzte: „Es hemmt die Entwicklung, jedes Jahr den Trainer zu wechseln. Ich habe da keine Lust mehr drauf.“

Rost hatte zwei Tage zuvor den häufigen Tausch der Trainer als Ursache für die sportliche Instabilität des Fußball-Bundesligisten beklagt. „Jedes Jahr kommt ein neuer Trainer, der neue Ideen hat, der eine andere Philosophie hat. Das ist unwahrscheinlich schwierig. Das nagt an dem Verein, das nagt auch an den Spielern“, lautete die Kritik des Schlussmanns. Der HSV droht als Tabellensiebter der Bundesliga das Saisonziel, einen internationalen Startplatz im nächsten Spieljahr, zu verfehlen. Dabei gerät der zu Saisonbeginn verpflichtete Trainer Bruno Labbadia zunehmend in die Kritik.

Seit 2003, dem Jahr der Amtsübernahme durch Club-Chef Bernd Hoffmann, wurde der HSV von sechs Trainern betreut. Kurt Jara, Klaus Toppmöller und Thomas Doll wurden entlassen; Huub Stevens und Martin Jol gingen freiwillig. Zur Position Labbadias sagte Jarolim: „Wir können dem Trainer nur durch Ergebnisse helfen, das ist Fakt.“ Die Mannschaft würde aber nicht für den Trainer spielen, „sondern für uns alle, für den Verein“.