Im Unterschied zu früheren Jahren überstanden bei der 163. Auflage des Grand Nationals alle 40 Pferde das Rennen unverletzt.

Liverpool. Nach seinem Sieg nach 14 vergeblichen Anläufen beim altehrwürdige Pferde-Hindernisrennen Grand National mit dem Wallach „Don't Push It“ hat Jockey Tony McCoy seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. „Ich bin heute ein großer Waschlappen“, sagte der 35 Jahre alte Nordire, der in Interviews am Samstag immer wieder mit den Tränen kämpfte. McCoy hatte in seiner herausragenden Karriere schon über 3200 Erfolge gefeiert, das Traditionsrennen auf der Rennbahn von Aintree, das als das schwierigste der Welt gilt, aber vorher nie gewinnen können. „Das Grand National bedeutet mir alles“, sagte McCoy nach dem Favoritensieg.

In einem spannenden Rennen hatten McCoy und der zehnjährige „Don't Push It“ erst am letzten der 30 Hindernisse die Führung von Denis O'Reagan auf „Black Apalachi“ übernommen. Auf den letzten Metern bauten McCoy und „Don't Push It“ die Führung dann auf fünf Längen aus. Auf Rang drei des mit gut einer Million Euro dotierten Rennens kam Paul Monoley („State of Play“). Mitfavorit „Big Fella Thanks“ mit Jockey Barry Gerathy wurde Vierter. Nina Carberry, die einzige Frau im Rennen, kam mit „Character Building“ auf den siebten Platz.

„Ich habe schon viele große Rennen gewonnen und gelte als guter Jockey, aber nie das Grand National zu gewinnen, das hätte ein bisschen schlecht auf dem Lebenslauf ausgesehen“, sagte McCoy weiter, der von der dicht besetzten Haupttribüne ausgiebig bejubelt wurde. Im Unterschied zu früheren Jahren überstanden bei der 163. Auflage des Grand Nationals alle 40 Pferde das Rennen unverletzt, 14 kamen mit Reiter ins Ziel. Jockey Wayne Hutchinson, der auf „Eric's Charm“ gleich am ersten Hindernis stürzte, musste später seinen Arm röntgen lassen.