Neu-Delhi. Delhi - Nur fünf Minuten haben Weltmeister Deutschland bei der WM in Indien am vorzeitigen Einzug ins Halbfinale gefehlt. Die Enttäuschung war den deutschen Spielern nach dem umkämpften 2:2 (0:1) gegen die Niederlande deshalb anzusehen. Dass sie durch den Punktgewinn das Vorrücken in die Vorschlussrunde weiterhin in der eigenen Hand haben, konnte sie zunächst kaum trösten. "Wir sind super enttäuscht. Wir hatten die Chance, uns direkt zu qualifizieren, und haben es nicht geschafft", sagte der Kölner Verteidiger Benjamin Weß.

Das Team von Bundestrainer Markus Weise liegt nun mit acht Punkten auf Platz zwei hinter den Niederlanden (zehn), behält aber einen Punkt Vorsprung auf Südkorea, das Kanada 9:2 schlug. Im abschließenden Gruppenspiel morgen (12.05 Uhr MEZ) spielt Deutschland gegen Neuseeland (sechs), das gegen Argentinien 0:1 unterlag, während die Niederlande und Südkorea aufeinandertreffen.

Der Düsseldorfer Oliver Korn (43.) und der Kölner Jan-Marco Montag (63.) erzielten die Treffer für das junge deutsche Team, das als erste Mannschaft einen WM-Hattrick schaffen kann. Wouter Jolie (23.) hatte die Holländer in Führung gebracht. Routinier Teun de Noojer glich in der 65. Minute aus. Weise bemühte sich darum, das Positive zu sehen: "Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht. Sie hat gut umgesetzt, was wir besprochen haben. Es war eine tolle Einstellung, wir hätten einen Sieg verdient gehabt."

Im ersten Durchgang herrschte auf beiden Seiten viel Nervosität. Deutschland spielte sich zwar früh zwei Strafecken heraus, konnte diese aber nicht nutzen. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich kleine Fehler in das Spiel ein, es gab Abstimmungsprobleme. Der Rückstand durch eine Strafecke, die Torwart Tim Jessulat vom Club an der Alster, der erneut für den am Knie verletzten Kölner Max Weinhold spielte, noch mit den Schienen abfälschte, war nicht einmal unverdient.

Nach der Pause nahm das deutsche Team das Heft in die Hand. Der Ausgleich durch Korn war verdient. Deutschland presste weiter und wurde durch den sehenswerten Treffer von Montag mit einem Volleyschuss auch belohnt. Um so ärgerlicher, dass es dennoch nicht reichte, weil de Nooijer fünf Minuten vor dem Ende ausglich.