Die Homepage von Magdalena Neuner könnte mal wieder eine Auffrischung vertragen. Der letzte Eintrag ist vom 8. Dezember: "Endlich geht's auch bei mir los." Er handelt vom verspäteten Einstieg in den Biathlon-Weltcup. Die Überschrift immerhin würde auch zur jüngsten Episode in der Karriere der sechsmaligen Weltmeisterin passen: Zum Auftakt der Winterspiele gewann die 23-Jährige Silber im Sprint - ihre erste und sicher wohl nicht letzte olympische Medaille.

"Ganz schön cool" fand die kleine Blonde aus Bayern das: "Davon habe ich schon als Kind geträumt." Damals freilich versuchte sie sich erst auf Alpinskiern. Aber nachdem schon ihre jüngeren Geschwister Christoph und Anna der Skijagd verfallen waren, stieg auch "die Lena" mit neun auf schmale Bretter um.

Die Nähe zur Familie ist Neuner bis heute wichtig. Vom ersten Siegerscheck finanzierte sie der Oma neue Fenster. 2007 bezog sie eine eigene Wohnung in ihrem Heimatort Wallgau, wo sie gern beim Musizieren mit ihren Lieben die Harfe zupft. Auch dass sie ihre Strümpfe selbst strickt, passt ins Bild des bodenständigen Stars. Nur dass sie für Volksmusik nichts übrig hat, sondern auf Punkrock steht und auf Motocross-Ausritte.

An Selbstbewusstsein hat es Neuner nie gefehlt. "Ich werde hier schon noch Gold holen", sagte sie am Sonnabend. Das darf als Drohung verstanden werden.