“Ich könnte gleich loslegen“, freut sich Michael Schumacher nach einer gelungenen Testfahrt in Valencia und fiebert seinem Comeback entgegen.

Wie waren die Gefühle beim Test?

Michael Schumacher: Es hätte nicht schöner sein können. Das war ein super Tag, das Auto hat perfekt funktioniert. Und ich fühle mich auch im Auto auf Anhieb sehr wohl. Es ist so, dass ich im Prinzip gleich loslegen könnte, was ungewöhnlich ist. Denn meistens bist du am Anfang mit den ganzen Kleinigkeiten beschäftigt.

Was war für Sie das Wichtigste?

Schumacher: Das Wichtigste ist, ein Auto zu haben, das von vorneherein schon sehr zuverlässig und natürlich auch halbwegs schnell ist. Da ist aber das leidige Thema: Nicht jeder spielt mit offenen Karten. Das heißt, erst in Bahrain werden wir wirklich sehen, was die endgültigen Möglichkeiten angeht. Denn dort wird jeder mit seinem endgültigen Aerodynamikpaket kommen. Insofern müssen wir abwarten, wenn dann auch noch Red Bull dazu kommt, wie die Kräfteverhältnisse aussehen werden.

Sie sind erstmals nach drei Jahren wieder ein aktuelles Formel-1-Auto gefahren. Gab es irgendwelche Anpassungsprobleme oder war alles so wie vor drei Jahren?

Schumacher: Eigentlich war es so wie ganz am Anfang. Ich bin die erste Runde rausgefahren und habe gedacht: Uppala, das ist aber ganz schön flott. In der zweiten Runde ging's dann. Das war im Prinzip wie 1991 für mich, denn da habe ich mich auch in der ersten Runde erschrocken.

Wie geht es Ihrem Körper? Was macht der Nacken?

Schumacher: Den habe ich gut eingeölt, alles rostige ist entfernt. Jetzt kann es voran gehen.

Sie waren Drittschnellster am ersten Tag und auch schneller als Ihr Teamkollege Nico Rosberg. War das für Sie auch eine Bestätigung, wieder der Alte zu sein?

Schumacher: Ich denke nicht, dass wir diese Zeiten als zu argen Maßstab nehmen sollten, vor allem nicht die zwischen mir und Nico. Denn Nico hat heute morgen im Prinzip nur Fahrten gemacht, um das Auto zu checken. Deshalb darf man das nicht als Anhaltspunkt nehmen. Was man aber als Anhaltspunkt nehmen darf, sind die Abstände zwischen Ferrari und uns. Da muss man die Benzinmenge in Betracht ziehen. Aber generell war Ferrari sehr konstant und auch flott unterwegs. Das haben wir zum Abend auch ganz gut hinbekommen. Also da scheinen wir auf einem guten Weg zu sein.

Interview: SID