Nach dem Ausfall in Schladming droht Felix Neureuther eine Geldstrafe fürs Weiterfahren. Schnellster war Österreichs Reinfried Herbst.

Schladming. Der Glücksritter von Kitzbühel kam nur bis zum siebten Tor: Zwei Tage nach seinem ersten Weltcup-Sieg schied Felix Neureuther im österreichischen Schladming schon im ersten Lauf aus. Nur sieben Sekunden dauerte seine Fahrt, dann fädelte er mit dem linken Ski ein und wurde dafür nachträglich disqualifiziert. „Gut, so ein Einfädler kann im Slalom ja immer mal passieren, aber es ist schon ärgerlich, dass er hier in Schladming passiert ist“, sagte der Partenkirchner. Ärgerlich, weil Neureuther den mehr als 40.000 Zuschauern 17 Tage vor Olympia etwas bieten wollte.

Das begeisterte Publikum bekam auch so genug zu sehen - einen Heimsieg. Vorjahressieger Reinfried Herbst, am Sonntag in Kitzbühel als Führender nach dem ersten Lauf gescheitert, fuhr im Finale von Rang zwei auf eins und gewann sein drittes Saisonrennen vor dem Schweizer Silvan Zurbriggen (0,56 Sekunden zurück). Manfred Pranger (Östrerreich), Führender nach dem ersten Lauf, fiel auf Rang drei zurück (0,82). Benjamin Raich (Österreich) holte sich mit Rang vier die Führung im Gesamtweltcup zurück.

Felix Neureuther fuhr seinen ersten Lauf bei Schneetreiben über der Planai auch noch zu Ende, obwohl er den Einfädler bemerkt hatte. „Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben und die Stimmung genießen“, gestand er. Die Genussfahrt hätte ihn locker ins Finale gebracht, nun droht deswegen Ärger: einfädeln und weiterfahren wird mit 999 Euro bestraft. „Das ist mir während der Fahrt auch gleich eingefallen, aber ich habe mir gedacht, wer in Kitzbühel 70.000 Euro gewinnt, der kann 999 Euro Strafe verkraften“, sagte er mit einem verschmitzen Lächeln.

Neureuther hätte sich wohl lieber ein wenig Ruhe erkauft nach seinem Sieg in Kitzbühel. Am Sonntagabend war er mit dem ehemaligen Teamkollegen und alten „Spezl“ Alois Vogl, bis Sonntagnachmittag um halb drei letzter deutschen Weltcupsieger (Januar 2005), wie früher im Auto direkt von Schladming nach Kitzbühel gefahren, ein Sixpack Bier von der Tankstelle musste für die abendliche Feier reichen. An Ruhe war allerdings nicht zu denken: „Ich konnte den Sieg von Kitz noch gar nicht richtig realisieren, ich hatte noch gar keine Zeit“, sagte der 25-Jährige.

Sein Mobiltelefon hatte Neureuther zwar sicherheitshalber ausgeschaltet, „aber dann hat sich die Nummer von meinem Hotel in Schladming rumgesprochen und dann stand dieses Telefon nicht mehr still. Es war Ausnahmestimmung. Am Anfang war das noch schön, aber irgendwann hab ich mir schon gedacht: He, Jungs, jetzt wäre es gut, wenns mal wieder ruhig wird.“ An Mittwoch soll es besser werden: Neureuther wird auf der nahegelegenen Reiteralm trainieren und dann zu den Weltcup-Rennen im slowenischen Kranjska Gora reisen, wo ab Freitag zwei Riesenslaloms und ein Slalom gefahren werden.