Zahlreiche Blessuren und eine Leisten-OP setzten den Freezers-Stürmer Richard Mueller außer Gefecht. Gegen Krefeld will er sich zurückmelden.

Hamburg. Richard Mueller ist wieder mittendrin statt nur dabei. Breit lächelnd und bepackt mit zahlreichen DVDs bestieg der lange verletzte Stürmer der Hamburg Freezers gestern den Mannschaftsbus, um sich mit seinen Kollegen auf den Weg zum Auswärtsspiel nach Krefeld zu machen. Für seine Mitspieler ist die heutige Partie (19.30 Uhr) bei den Pinguinen eine wie viele andere - für den 27-Jährigen hingegen wird es eine ganz spezielle. Zahlreiche kleine Blessuren und zuletzt eine Leisten-OP vor acht Wochen setzten den Unterzahlspezialisten außer Gefecht. Nur zehn Partien konnte der Nationalspieler in dieser Saison für den Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) absolvieren.

"Es war der Horror zu sehen, wie die eigene Mannschaft in der Tabelle abstürzt, und man selbst kann nicht eingreifen. Aber vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, diese Saison noch einigermaßen zu retten", sagte Mueller, der heute zunächst in der vierten Angriffsreihe und in Unterzahl zum Einsatz kommen wird. "Zur Not kann ich auch 60 Minuten durchzuspielen", scherzte der Deutschkanadier, der seinen Humor wieder gefunden hat.

Lange Zeit fiel es Mueller schwer, positiv zu denken. Nicht nur die lange Verletzungspause nagte am Gemüt, vor allem der geplatzte Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Vancouver setzte dem pfeilschnellen Offensivspieler zu. Schließlich ist er ganz in der Nähe der Großstadt aufgewachsen. "Ich kann Bundestrainer Uwe Krupp aber total verstehen, dass er mich nicht nominiert hat. Es war einfach ein blödes Timing, dass ich ausgerechnet in dieser Saison Verletzungspech hatte."

Dieses, so hofft er, ist nun endgültig ausgestanden. Ganz zur Freude seines Teamkollegen Jason King. "Richard ist bei Auswärtsfahrten mein Zimmerkollege. Er schnarcht nicht und hat immer ziemlich gute Filme und TV-Serien dabei. Ich bin froh, dass er wieder bei uns ist. Menschlich und vor allem sportlich. Er bringt unheimlich viel Energie in unsere Mannschaft", sagte der Topscorer. Bei den Freezers sind eben alle froh, dass Richard Mueller wieder mittendrin ist.