Dass Michael Schumacher bei seinem ersten hochtourigen Ausritt seit seinem Comeback in einen GP2-Rennwagen klettern musste, ist dem strengen Regelwerk der Formel 1 geschuldet. Aus Kostengründen hatte der Grand-Prix-Zirkus seine Probefahrten drastisch eingeschränkt. In diesem Jahr sind nur noch 15 Testtage im Februar in Valencia, Jerez und Barcelona erlaubt. Während der Saison dürfen die Stammfahrer überhaupt nicht mehr testen. Allenfalls Reservepiloten, die neu ins Team kommen, dürfen noch einige Runden drehen. In früheren Jahren waren die Fahrer Tausende von Kilometern unterwegs, oft nur, um neue Teile auszuprobieren.

Das Testverbot trifft Rückkehrer Schumacher besonders. So ist der Praxistest im GP2-Rennwagen für ihn nur eine Notlösung. Die GP2 wurde 2005 als Nachwuchsserie für die Formel 1 installiert. Die Autos werden bei Dallara in Italien gebaut und von 600 PS starken Mecachrome-Achtzylindermotoren angetrieben, die auf ehemaligen Renault-Formel-1-Aggregaten basieren. Nico Rosberg (2005), Lewis Hamilton (2006), Timo Glock (2007) und Nico Hülkenberg (2009) stiegen als GP2-Meister direkt in die Formel 1 auf. Je nach Strecke ist ein GP2 bis zu zehn Sekunden langsamer als ein Formel 1.