Die Vereinsvertreter würden ihre Spieler am liebsten zurückholen - doch das ist aufgrund der Abstellungspflicht nicht möglich.

Hamburg. Nach dem Terror-Anschlag auf Togos Nationalteam beim Afrika-Cup sorgen sich die Vereinsvertreter der Fußball-Bundesliga um die Sicherheit ihrer Spieler. „Uns wäre es natürlich lieber, wenn er hier wäre. Aber das geht aufgrund der Statuten nicht“, sagte Hannovers Manager Jörg Schmadtke über seinen tunesischen Abwehrspieler Karim Haggui. Er habe versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Trainer und Manager betonten unisono, dass sie ihre Angestellten nicht von der Teilnahme an dem Kontinental-Wettbewerb in Angola abhalten könnten. Leverkusens Assimiou Touré, der bei dem Attentat unverletzt geblieben war, hatte mit seiner Elf auf Geheiß der togoischen Regierung am Sonntagabend das Land verlassen.

„Wir können unsere Spieler nicht zurückbeordern, dazu fehlt uns die Entscheidungsgewalt“, sagte Manager Jan Schindelmeiser von 1899 Hoffenheim in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Heidelberg). Mit dem Nigerianer Chinedu Obasi habe er telefoniert. „Dem geht es gut“, berichtete Schindelmeiser. Auch von den Beratern des ghanaischen Mittelfeldspielers Isaac Vorsah gab es Entwarnung. Dennoch räumte Schindelmeiser ein: „Klar machen wir uns Sorgen.“ Am Freitag waren drei Mitglieder der Delegation Togos bei dem Anschlag getötet worden.

Dagegen zeigte sich Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc, dessen Angreifer Mohamed Zidan mit Ägypten im als sicher geltenden Westen Angolas spielt, gelassen. „Ich habe ihn am Samstagabend erreicht. Er macht sich keine Sorgen“, sagte Zorc. Keinen Kontakt zu seinem algerischen Stürmer Karim Matmour hatte Borussia Mönchengladbachs Trainer Michael Frontzeck. „Und ich wüsste auch nicht, wie wir in der Lage sein sollten, Spieler vom Afrika-Cup zurückzuholen“, sagte er.

„Es gibt eine Abstellungspflicht“, betonte auch HSV-Trainer Bruno Labbadia. Der Verein werde daher keine Anstrengungen unternehmen, um seine beiden Afrika-Cup-Fahrer zurückzuholen. So lange diese Regel da sei, habe man keine Chance. Guy Demel (Elfenbeinküste) und Jonathan Pitroipa (Burkina Faso) soll es nach Vereinsinformationen gut gehen.

Pitroipas Teamkollege Wilfried Sanou vom 1. FC Köln räumte in einem Interview im „Express“ (Montag) ein, dass er Angst habe. „Das ist normal. Wie soll man sich nach so einem Drama auf das Fußballspielen konzentrieren können. Auch bei uns in der Mannschaft ist die Sache das einzige Thema momentan“, sagte der FC-Angreifer.