Nicht weniger als 21 Verträge laufen bei den Hamburg Freezers zu Saisonende aus. Geschäftsführer Pfad kündigt großen “Schnitt“ an.

Hamburg. Als gestern um 12.15 Uhr während des Trainings der Hamburg Freezers Teile der Beleuchtung der Volksbank-Arena erloschen, hätte man es als Zeichen deuten können. Aber ganz so schlimm steht es trotz der größten sportlichen Krise der Vereinsgeschichte um den Verein dann doch nicht. Damit auch mittelfristig bei den "Eisschränken" nicht die Lampen ausgehen, soll es im Sommer erneut einen Umbruch geben. Die aktuelle Saison ist angesichts des letzten Tabellenplatzes und 13 Punkten Rückstand auf Pre-Play-off-Rang zehn abgehakt und längst mit dem Wort Übergangssaison behaftet.

Daher richten die Verantwortlichen ihre Blicke auf die Zukunft. Mit Verteidiger Martin Walter sowie den Stürmern Alexander Barta und Vitalij Aab stehen für die Spielzeit 2010/11 bisher lediglich drei (!) Spieler fest unter Vertrag. Schaut man sich die Leistungen an, entsteht nicht der Eindruck, dass alle Profis bedingungslos um ihren Arbeitsplatz kämpfen. Mit wie vielen aktuellen Spielern über eine Vertragsverlängerung gesprochen wird, darüber schweigt sich Geschäftsführer Michael Pfad aus. Viele dürften es nicht sein. Zumal noch immer kein Sportdirektor verpflichtet wurde, der die Richtung vorgeben soll. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der neuen Mannschaft", versichert der Freezers-Boss. Details seiner Gedankenspiele gibt er nicht preis.

Dass diese Ungewissheit ein Hemmschuh ist, weist Spielmacher Matias Loppi zurück. "Ich bin unzufrieden mit mir, aber wenn ich hier keinen Vertrag bekommen sollte, ergibt sich woanders etwas. Das blockiert mich nicht", so der erstaunliche Kommentar des Finnen.

Genau diese Söldnermentalität ist seit Jahren das große Problem der Freezers, das auch Alexander Barta schon häufiger anprangerte. Dem Kapitän ist klar, dass die Freezers nicht nur um Punkte kämpfen. "Es geht überall um Arbeitsplätze. Bei uns Spielern, auf der Geschäftsstelle. Leider haben wir Spieler in der Vergangenheit schon einige Jobs auf dem Gewissen. Geschäftsführer, Sportdirektoren und Trainer. Das ist kein schönes Gefühl", sagt Barta offen. Hätten mehr Profis diese verantwortungsbewusste Einstellung, stünde es nicht so schlecht um die Hamburg Freezers.

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