Die sechsfache Weltmeisterin Magdalena Neuner landet nur auf Platz 18. Andrea Henkel mit Rang fünf beste Deutsche. Männer enttäuschend.

Pokljuka/Leipzig. Das Siegerpodest bleibt Sperrzone, der Fehlstart der deutschen Biathleten in den Olympiawinter wird immer schlimmer. Zum Auftakt des dritten Saisonweltcups waren in Pokljuka Andrea Henkel sowie Arnd Peiffer auf den Rängen 5 und 18 die Besten der erneut enttäuschenden deutschen Mannschaft. Über 15 km feierte Helena Jonsson (Schweden) bereits ihren dritten Saisonsieg. Der Österreicher Christoph Sumann gewann das 20-km-Rennen.

„Ich wollte es mit der Brechstange erzwingen, und dass geht eben nicht“, sagte die sechsmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner frustriert. Die Wallgauerin kassierte insgesamt vier Strafminuten und verpasste deshalb als 18. trotz starker Laufleistung erneut die interne Olympianorm. „Ich wollte auf Krampf nach vorn, aber ich kann es nicht erzwingen, muss es einfach lockerer sehen.“

Grund zur Freude im Lager der von Weltcup-Spitzenreiterin Jonsson und ihrer zweitplatzierten Teamgefährtin Anna Carin Olofsson-Zidek erneut böse vorgeführten deutschen Topfavoritinnen hatte diesmal nur Andrea Henkel. „So gut war ich in einem Einzel seit zwei Jahren nicht mehr, da kann ich doch nicht unzufrieden sein“, sagte die Ex-Weltmeisterin. Dagegen haderte die amtierende 15-km-Weltmeisterin Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) nach drei Fehlschüssen und Platz 26 mit sich: „Die Lockerheit war da, die Konzentration hat gefehlt. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent.“

Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang nahm erneut „verärgert“ zur Kenntnis, dass seine nahezu komplett aus Siegläuferinnen bestehende Mannschaft beim Schießen (insgesamt 20 Fehler) schwächelte, weil vor allem das Wissen um nur vier zu vergebende Olympia-Startplätze für Nervenflattern sorgt. „Die Mädel müssen die Ruhe behalten. Das war heute enttäuschend, denn wir hatten uns viel mehr vorgenommen“, sagte der Coach.

Bei den Männern war die Enttäuschung noch weit größer. Hinter Peiffer verpasste Alexander Wolf (Oberhof) als 20. die erhoffte Olympia-Qualifikation, fielen Olympiasieger Michael Greis und Andreas Birnbacher durch jeweils drei Strafminuten auf die Ränge 21 sowie 22 zurück. „Läuferisch war ich gut unterwegs, aber drei Fehler sind natürlich zu viel. Mit gutem Schießen spart man sich einiges Gekeule, aber bei mir funktioniert das Stehendschießen im Momemt nicht. Das muss besser werden“, sagte Greis. Tagessieger Christoph Sumann übernahm als erster Österreicher in der Skijäger-Historie das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, weil Norwegens Topstars Ole Einar Björndalen und Emil Hegle Svendsen die Rennen in Slowenien auslassen.

Nach einem Ruhetag bestreiten die Biathleten am Samstag (Frauen 10.00 Uhr/Männer 14.15 Uhr, jeweils live im ZDF) an gleicher Stelle ihre letzten Sprintrennen des Jahres.